Einführung
Nucleinsäuren kommen in allen lebenden Zellen vor und sind Träger der genetischen Information. Es handelt sich um Stränge aneinandergereihter Nucleotide (auch Polynucleotide genannt). Die Nucleinsäureketten entstehen durch Polymerisation von Nucleosidtriphosphaten. Chemisch gesehen handelt es sich dabei um einen nucleophilen Angriff der 3'-Hydroxylgruppe des Nucleotides am 3'-Ende des wachsenden DNA-Stranges auf das 5'-α-Phosphoratom des anzuhängenden 2'-Desoxynucleosid-5'-triphosphats. Dabei wird Pyrophosphat abgespalten.
Man unterscheidet 2 Formen der Nucleinsäuren:
Desoxyribonucleinsäure (desoxyribonucleic acid, DNA): kommt im Zellkern sowie in den Mitochondrien vor; hat 2 Hauptaufgaben:
kann verdoppelt werden und dient der identischen Weitergabe des Erbguts an die Tochterzellen (DNA-Replikation).
enthält Informationen über den Aufbau sämtlicher Proteine, die unser Körper benötigt, und dient der Proteinbiosynthese ( und ).

Verknüpfung von Base und Zucker
Das N1-Atom der Pyrimidinbasen bzw. das N9-Atom der Purinbasen sind N-glykosidisch mit dem C1'-Atom der Ribose bzw. der Desoxyribose verknüpft. Es entsteht ein Ribonucleosid bzw. ein Desoxyribonucleosid.
(Quelle: Endspurt Chemie, Thieme, 2020)