Allgemeines
Die Blutstillung (primäre Hämostase) ist die erste Phase der Ausbildung eines Wundverschlusses bei einer Verletzung des Blutgefäßsystems. Sie dauert Sekunden bis wenige Minuten. Die Blutstillung wird von speziellen Blutzellen, den Thrombozyten (Blutplättchen), vermittelt. Der gebildete weiße Thrombus ist jedoch instabil und wird vom roten Thrombus, der in der Koagulationsphase der Blutgerinnung entsteht, ersetzt. Außerdem kommt es zu einer Vasokonstriktion. Diese entsteht zum einen reaktiv durch die Verletzung der Endothelzellen selbst, zum anderen wird sie von Mediatoren (Serotonin, Thromboxan A2) ausgelöst, die von aktivierten Thrombozyten an der Verletzungsstelle freigesetzt werden.
Um ihre Funktion erfüllen zu können, tragen Thrombozyten an ihrer Oberfläche unterschiedliche Rezeptoren (; ), die teilweise Komplexe bilden und verschiedene Bindungsspezifitäten besitzen. Außerdem befinden sich in den Thrombozyten unterschiedliche Arten von Granula, die eine Reihe von Effektoren enthalten, welche bei Bedarf freigesetzt werden.