Einführung
Der Begriff Diabetes mellitus bezeichnet eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels durch Insulinmangel oder eine verminderte Insulinempfindlichkeit. Man unterscheidet hauptsächlich 2 Erkrankungen:
Typ-1-Diabetes (absoluter Insulinmangel)
Typ-2-Diabetes (relativer Insulinmangel, Insulinresistenz)
Eine weitere Diabetesform ist der Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). Er kommt bei 2–5 % aller Schwangerschaften vor, ist dem Typ-2-Diabetes ähnlich und verschwindet nach der Geburt meist wieder. Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes tragen ein erhöhtes Risiko bei folgenden Schwangerschaften erneut zu erkranken und später einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Die Folge eines Typ-1- oder Typ-2-Diabetes ist eine , ein Anstieg des Blutglucosewerts über den Normalwertbereich, im Nüchternzustand oder nach den Mahlzeiten. Durch Insulinmangel oder Insulinresistenz ist die GLUT4-vermittelte, insulinabhängige Aufnahme von in Muskulatur und Fettgewebe gestört. Besonders die fehlende Glucoseaufnahme in die Muskulatur (1) führt zur Hyperglykämie nach Mahlzeiten. Zudem ist der Proteinabbau in der Muskulatur gesteigert (2). Die Aminosäuren gelangen zur Leber und werden in die Gluconeogenese eingeschleust (3), die nicht länger insulinabhängig gehemmt wird. Außerdem ist der Glykogenabbau in der Leber erhöht, sodass noch mehr gebildet wird. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel vor allem zwischen den Mahlzeiten weiter an (normal: 80–100 mg dl bzw. 4,4–5,6 mmol l). Bei Erreichen der Nierenschwelle von 150–180 mg dl (bzw. 8,3–10 mmol l) wird mit dem Urin ausgeschieden.