Allgemeines
Aminosäuren (AS) übernehmen bei jeglicher Form von Leben wichtige Aufgaben. Sie sind:
Bausteine von Peptiden und Proteinen, aber auch von Lipiden (z.B. Serin)
Neurotransmitter wie Glutamat und Glycin, die durch Spaltung des Tripeptids Glutathion entstehen, oder wie Aspartat
Vorstufen für die Synthese von Biomolekülen, z.B. von:
Glucose
(Gluconeogenese) Neurotransmittern (z.B. Glutamat als Vorstufe des Transmitters γ-Aminobuttersäure, GABA)
biogenen Aminen
der Hämgruppe
Schilddrüsenhormonen
Katecholaminen
Stickstoffmonoxid (NO)
beteiligt an der Purin- und Pyrimidinsynthese
Transportform für Stickstoff.
Man unterscheidet proteinogene und nicht proteinogene Aminosäuren.
Nicht proteinogene Aminosäuren sind nicht am Aufbau von Proteinen beteiligt, sondern übernehmen andere Funktionen (s.u.).
Proteinogene Aminosäuren
Am Aufbau von Proteinen sind beim Menschen insgesamt beteiligt. Diese werden als bezeichnet. Zwanzig von ihnen, die klassischen oder kanonischen Aminosäuren, kommen in allen bisher darauf untersuchten Organismen vor und werden durch eigene Codons spezifiziert. Zu diesen 20 klassischen Aminosäuren kommt beim Menschen als 21. proteinogene Aminosäure hinzu. Selenocystein wird von einem Codon codiert, das eigentlich ein Stoppcodon ist und dessen spezielle Sequenzumgebung dafür sorgt, dass es während der Translation von den spezifischen aminosäurebeladenen tRNAs gebunden wird.

Selenomethionin und Selenocystein
Anstelle des Schwefelatoms ist Selen

Indol und Tryptophan
Indol ist ein zweikerniger Heterozyklus aus einem Fünfring-Heterozyklus und einem carbocyclischen (aus C-Atomen bestehenden) Sechsring. Indol ist u.a. Bestandteil der Aminosäure Tryptophan

Imidazol
Imidazol ist ein Fünfring-Heteroaromat mit zwei Stickstoffatomen (Diazol). Imidazol ist struktureller Bestandteil der proteinogenen Aminosäure Histidin.

Heterozyklen
Pyrrolidin ist ein Heterocycloalkan, Pyran ein Heterocycloalken und Furan ein Heteroaromat. Das π-Elektronensystem des Furans besteht aus zwei Doppelbindungen und einem freien Elektronenpaar des Sauerstoffatoms.
(Quelle: Boeck, Kurzlehrbuch Chemie, Thieme, 2018)Coenzym A (CoA)
Die freie SH-Gruppe ist der aktive Teil von Coenzym A, das daher auch oft als CoA-SH oder HS-CoA abgekürzt wird.