Oberflächenanästhesie
Definition
Oberflächenanästhesie
Die Oberflächenanästhesie ist eine Form der Lokalanästhesie, bei der die Blockade sensibler Nervenfasern der Haut bzw. Schleimhaut durch Applikation von Lokalanästhetika direkt auf das zu betäubende Areal erfolgt.
Indikationen
Die Oberflächenanästhesie wird vor allem bei (kleineren) operativen und diagnostischen Eingriffen eingesetzt, um eine Schmerzfreiheit, u.a. in folgenden Bereichen zu erreichen:
Haut: z.B. zur schmerzfreien Punktion bei der Anlage von peripher-venösen Gefäßzugängen in der Pädiatrie (EMLA®-Pflaster), zur Abtragung von Keratosen, bei Laserbehandlungen, bei oberflächlichen Biopsien
Mund- und Rachenschleimhäute: z.B. zur Unterdrückung des Würgreizes bei der fiberoptischen Wachintubation, im Rahmen von endoskopischen Maßnahmen: z.B. Bronchoskopie, Gastroskopie
Auge: z.B. bei Kataraktextraktion
: z.B. bei der Anlage von Blasenkathetern oder bei der Spiegelung von Harnröhre bzw. Blase
Mithilfe von Lokalanästhetika wird die Weiterleitung von Aktionspotenzialen distal der Punktionsstelle unterbrochen. Abhängig von der Injektionsstelle sowie der Konzentration und Menge des verabreichten Lokalanästhetikums erfolgt bei der peripheren Leitungsanästhesie eine Blockade der sensiblen und motorischen Nervenfasern; dabei können sowohl einzelne Nerven als auch ganze Nervenplexus betäubt werden.
Durch (intra-, subkutane oder intramuskuläre) Injektion eines Lokalanästhetikums werden bei der Infiltrationsanästhesie sensible Nervenendigungen in dem zu betäubenden Areal vorübergehend ausgeschaltet.