Präoperative Anamnese
Narkoserelevante Erkrankungen und Befunde
Im Rahmen der Prämedikationsvisite wird nach früheren Operationen und Anästhesieverfahren (sowie deren Verträglichkeit bzw. Komplikationen, Problemen bei der Narkoseeinleitung oder Intubation), Transfusionen, ggf. Dauer und Ursachen einer vorangegangenen Intensivtherapie, Medikamenteneinnahme, Allergien und Gerinnungsstörungen gefragt.
Aus der Medikamentenanamnese eines Patienten lassen sich häufig entscheidende Rückschlüsse auf vorliegende Allgemeinerkrankungen ziehen!
Sofern vorhanden und möglich, ist es sinnvoll, sich „alte Narkoseprotokolle“ des Patienten zu beschaffen, da diese wertvolle Hinweise (z.B. Probleme bei der Atemwegssicherung, hämodynamische Komplikationen) für eine erneute Anästhesie liefern können.
Wichtig zu erfragen sind auch , v.a. wenn sie die oder den des Patienten beeinflussen. Außerdem zu beachten sind Vorerkrankungen des Gefäßsystems, Nieren-, Leber- und endokrine Stoffwechselerkrankungen (v.a. Diabetes mellitus sowie Störungen des Schilddrüsen- und Nebennierenstoffwechsels), Anorexie bzw. Adipositas sowie Drogen-, Medikamenten- und Alkoholabusus.
Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit
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mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder
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einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60%) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder
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Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.
(ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)