Prinzip der histologischen Standardfärbungen
Mit Standardfärbungen sollen die wichtigsten Strukturen eines Gewebes so hervorgehoben werden, dass sie voneinander abgrenzbar sind. Dabei macht man sich die unterschiedlichen Affinitäten der Farbstoffe zu bestimmten Gewebsbestandteilen zunutze. Die chemischen Mechanismen, die manchen Färbemethoden unterliegen sind nicht völlig geklärt. Häufig beruhen sie auf elektrostatischen Interaktionen zwischen Farbstoff und Gewebsbestandteilen:
basische = kationische Farbstoffe (+) werden an anionische Komponenten (–) gebunden, wie z. B. DNA, RNA und sulfatierte Glykosaminoglykane, die daher als basophil bezeichnet werden (z.B. Hämatoxylin, Kresylviolett, Methylenblau).
= anionische Farbstoffe (–) werden an kationische Komponenten (+) gebunden, wie z. B. diverse zytoplasmatische Proteine, Hämoglobin, Mitochondrien sowie manche Speicher- und Sekretgranula, die daher als oder bezeichnet werden (z.B. Eosin, Ponceau, Pikrinsäure).