Mikroskopischer Aufbau
Die Speiseröhre zeigt den typischen Wandaufbau des Verdauungskanals. Die Submukosa bildet mehrere Längsfalten. Diese dienen als Reservefalten und ermöglichen die Erweiterung des Lumens, z.B. bei der Nahrungsaufnahme. Aufgrund der Längsfaltung sieht man auf Querschnitten des Ösophagus meist ein sternförmiges Lumen (hier im Bild).
Die Tunica mucosa der Speiseröhre weist einige Unterschiede zu den anderen Abschnitten des Verdauungskanals auf. Die Lamina epithelialis der Tunica mucosa besteht aus einem mehrschichtigen, unverhornten Plattenepithel. Die Lamina propria enthält deutlich mehr Kollagenfasern und die Lamina muscularis mucosae ist breiter als in den nachfolgenden Abschnitten.
In der Tela submucosa finden sich muköse Glandulae oesophageales. Sie bilden den Gleitschleim der Epitheloberfläche. Besonders im unteren Teil der Speiseröhre enthält die Submukosa außerdem Venennetze.

Querschnitt durch den Ösophagus
Der Wandaufbau des Verdauungskanals lässt sich im Querschnitt durch das untere Drittel der Speiseröhre gut erkennen. Die an das Lumen des Verdauungskanals angrenzende Tunica mucosa ist von innen nach außen aus Lamina epithelialis, Lamina propria und Lamina muscularis mucosae aufgebaut. Die darauf folgende Tela submucosa besteht aus lockerem Bindegewebe. In der Tela submucosa ist der Meissner-Plexus zu finden. Die Muskularis setzt sich aus einer inneren Ringmuskelschicht und einer äußeren Längsmuskelschicht zusammen. Zwischen den beiden Schichten liegt eine dünne Bindegewebsschicht, in der sich die Ganglienzellen des Auerbach-Plexus befinden. Über die Tunica adventitia ist die Speiseröhre in ihre Umgebung eingebaut.
(Quelle: Ulfig, Kurzlehrbuch Histologie, Thieme, 2011)