Qualitäten des Tastsinns
Durch den Tastsinn werden Berührungen bzw. Druck, Dehnung und Vibrationen der Hautoberfläche wahrgenommen. Allgemein haben die spezialisierten Mechanorezeptoren des Tastsinns eine geringe Schwelle. Ein Maß für das räumliche Auflösungsvermögen ist die sogenannte Raumschwelle (simultane taktile Zweipunktdiskrimination). Sie wird bestimmt, indem man einen Zirkel mit seinen beiden Spitzen auf die Haut aufsetzt und den Abstand der beiden Spitzen zueinander so lange reduziert, bis die beiden Spitzen nicht mehr getrennt wahrgenommen werden. Das größte Auflösungsvermögen findet man an den Fingerbeeren, der Zungenspitze (jeweils unter 2 mm) und der Lippe; (mehrere Zentimeter). Das räumliche Auflösungsvermögen wird durch die Dichte der Rezeptoren in der Haut und die Größe ihres bestimmt. Kleine rezeptive Felder sind Voraussetzung für ein hohes räumliches Auflösungsvermögen, große rezeptive Felder erhöhen die Empfindlichkeit.