Unter somatoviszeraler Sensibilität versteht man alle Empfindungen, die durch Reizung der Sinnessensoren des Körpers ausgelöst werden. Ausgenommen davon sind die Sinnesorgane Auge, Ohr, Nase und Zunge. Man unterscheidet 4 Modalitäten:
Exterozeption: Sinneseindrücke, die von außen kommen und durch Sensoren in Haut und Schleimhäuten vermittelt werden. Die Exterozeption lässt sich weiter in Tastsinn und Temperatursinn unterteilen.
Propriozeption oder Tiefensensibilität: Signale, die vom eigenen Körper, speziell dem Bewegungsapparat, vermittelt werden. Die Propriozeption umfasst: Stellungssinn, Bewegungssinn und Kraftsinn.
Enterozeption: Unter diesem Begriff werden Sinneseindrücke aus den inneren Organen zusammengefasst und deshalb auch als viszerale Sensibilität bezeichnet. Sie wird gemeinsam mit den entsprechenden Organen thematisiert.
Nozizeption: Eine Sonderstellung nimmt die Schmerzempfindung ein. Die Rezeptoren sind in der Haut und in vielen anderen Organen vorhanden.
Eine andere Einteilung unterscheidet die epikritische und protopathische Sensibilität.
Epikritische Sensibilität: Zu ihr zählen Tast-, Bewegungs- und Stellungssinn. Reize auf epikritische Modalitäten lassen sich gut lokalisieren. Ihre Bahnen verlaufen im lemniskalen System der Hinterstränge (Fasciculus gracilis und Fasciculus cuneatus).
Protopathische Sensibilität: Die protopathischen Modalitäten sind Nozizeption und Temperatur. Sie lassen sich schlecht lokalisieren und laufen im Rückenmark durch den Vorderseitenstrang.