Transportprozesse im proximalen Tubulus
Die größte Rolle für die Resorption spielt der proximale Tubulus: ca. 66 % des Wassers und des NaCl, 90 % des Bicarbonats und praktisch 100 % der filtrierten Glucose und Aminosäuren werden bereits hier resorbiert. Für die Transportaufgaben sind die luminalen Membranoberflächen durch fingerförmige Ausstülpungen () um das 30- bis 60-Fache vergrößert. in den Interzellularverbindungen (Tight Junctions) zwischen den Epithelzellen und sowohl in den basolateralen als auch luminalen Membranen vorhandene (Aquaporin 1, AQP1) sorgen für einen para- und transzellulären Transport großer Wassermengen. Daher kommen zwischen Tubuluslumen und peritubulärem Interstitium keine Konzentrationsgradienten zustande. Die Tubulusflüssigkeit behält entlang des proximalen Tubulus die gleiche Osmolarität wie das Glomerulusfiltrat bzw. das Plasma in den peritubulären Kapillaren ().

Proximaler Tubulus
Querschnitt durch den geraden Teil (Pars recta) des proximalen Tubulus und durch mehrere distale Tubuli. Durch den hohen Bürstensaum aus dichtstehenden Mikrovilli ist der proximale Tubulus gut von den distalen Tubuli zu unterscheiden. (Färbung: Azan; Präparat von Prof. Dr. Wilhelm Kriz, Heidelberg; Vergrößerung 800-fach.)
(Quelle: Kühnel, Taschenatlas Histologie, Thieme, 2014)