Herztöne
Während des Herzzyklus wird das Blut in Schwingungen versetzt, die auf die Brustwand übertragen werden. Diese Schwingungen bezeichnet man als Herztöne (HT). Ihr Auftreten korreliert mit bestimmten Phasen des Herzzyklus (siehe Bild):
1. HT (verhältnismäßig lang, dumpf): Dieser Herzton entsteht in der Anspannungsphase durch Anspannung der Kammermuskulatur um die Blutsäule bei geschlossenen Klappen; zeitlich korreliert er mit dem QRS-Komplex im EKG.
2. HT (kürzer und heller als 1. HT): Der 2. HT entsteht, wenn die Taschenklappen (auch Semilunarklappen = Pulmonal- und Aortenklappe) zuschlagen und das Blut gegen sie prallt; nahezu zeitgleich startet die isovolumetrische Relaxation der Ventrikel. Zeitlich korreliert dieser HT mit dem Ende der T-Welle im EKG; 1. und 2. HT markieren Beginn und Ende der Systole.
(leise): Es handelt sich um einen . Bei Kindern und Jugendlichen kommt er physiologischerweise vor; bei Erwachsenen weist er auf ein erhöhtes diastolisches Füllungsvolumen hin.

Zeitlicher Ablauf des Herzzyklus
Die Abbildung zeigt den Zusammenhang zwischen den einzelnen Elementen der EKG-Kurve, den Phasen des Herzzyklus und den Druckverhältnissen im linken Ventrikel. Darüber hinaus ist der Öffnungszustand der Taschenklappen (= Aorten- und Pulmonalklappe) und der Segelklappen bzw. Atrioventrikular-Klappen (= Mitral- und Trikuspidalklappe) angegeben. Die Systole umfasst die Anspannungsphase (A–B) und die Austreibungsphase. Die Diastole besteht aus der Entspannungsphase (C–D) und der Füllungsphase.
(Quelle: Huppelsberg, Walter, Kurzlehrbuch Physiologie, Thieme, 2013)