Klassifikation
Rhabdoviren sind behüllte, Viren mit linearer ss-RNA und einem helikalen Nukleokapsid. Es gibt zwei Gattungen mit mehreren humanpathogenen Arten.
Gattung | Art | Krankheit |
Rabiesvirus, Duvenhage-Virus u. a. | Tollwut | |
Vesiculovirus | VS-Virus | vesikuläre Stomatitis (VS) |
* (nach Hof, Dörries, Duale Reihe Mikrobiologie, Thieme 2009) |
In der neurotropen Gattung (Genus) Lyssavirus existieren verschiedene Virusspezies:
Rabiesvirus (RABV) mit Verbreitung in Europa, Asien, Amerika und Afrika
European-Bat-Lyssavirus 1 und 2 (EBLV-1, -2)
Bokeloh-Bat-Lyssavirus (BBLV) u. a. mit Verbreitung in Europa
Lagos-Bat-Virus (LBV), Duvenhage-Virus (DUVV) u. a. mit Verbreitung in Afrika u.v.m.
Im Folgenden wird nur auf das Rabiesvirus, den Erreger der Tollwut, eingangen.
Struktur
Rhabdoviren haben eine charakteristische projektilartige Struktur. Das RNA-Genom ist mit mit einem Kapsidprotein N verpackt. Daran assoziiert sind die beiden Proteine P und L. Das L-Protein ist die RNA-abhängige RNA-Polymerase, das P-Protein ein für die Funktion der RNA-Polymerase essenzielles Protein. Direkt innerhalb der Virushülle liegt das Matrixprotein M, an das sich das Nukleokapsid anlagert. Durch die Wechselwirkung des Nukleokapsids mit dem M-Protein wird die Virusstruktur stabilisiert. Das Glykoprotein G, ein trimeres Transmembranprotein in der Hülle, dient zur Adsorption des Virus an die Wirtszelle.
Tollwut ist eine fast immer tödlich verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch Infektion mit dem Rabiesvirus ausgelöst wird.