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Paramyxo- und Pneumoviridae

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  • Lesezeit: 16 min
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Steckbrief

Paramyxoviridae

Paramyxoviridae sind helikale, behüllte Viren mit linearer ss-RNA. Zu ihnen gehören u. a. die medizinisch relevanten Parainfluenzaviren, das Masern- und das Mumpsvirus.

Parainfluenzaviren verursachen akute respiratorische Infektionen (grippeähnliche Symptome, Bronchitis, Pseudokrupp) bei Kleinkindern und Erwachsenen. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, es gibt weder eine Therapie noch eine Prophylaxe.

Das Mumpsvirus ist der Erreger des Mumps. Es infiziert v. a. Drüsengewebe (Parotis, Pankreas, Hoden, Ovarien). Bei Männern kann es dabei durch eine Orchitis zu einer Hodenatrophie und/oder Hypospermie kommen. Das Mumpsvirus ist weltweit vebreitet, hochkontagiös und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Es gibt keine kausale Therapie. Als Prophylaxe gibt es eine aktive Lebendimpfung.

Das Masernvirus ist der Erreger der Masern. Es zeigt eine Lymphotropie und gelangt durch hämatogene Streuung in die Haut und Atemwege, wo es dann zu den typischen Masernsymptomen kommt. Die Diagnose erfolgt klinisch, die Therapie symptomatisch. Gefürchtete Krankheitsfolge ist die Masernenzephalitis, die v. a. bei Kleinkindern mit einer hohen Letalität verbunden ist. Als Prophylaxe gibt es eine Impfung, die seit dem 1. März 2020 für bestimmte Personengruppen verpflichtend ist. Maserninfektionen und der Nachweis der Viren sind nach § 6 und § 7 IfSG namentlich meldepflichtig.

Pneumoviridae

Zu den Pneumoviridae gehört das humane Orthopneumovirus, das immer noch unter seinem früheren Name Respiratory Syncytial Virus (RSV) bekannt ist. Es befällt die Epithelzellen im Respirationstrakt und verursacht dadurch Rhinitis, Bronchiolitis und Pneumonien. Therapie und Prophylaxe gibt es nur für bestimmte Risikogruppen. Das Virus ist weltweit verbreitet, hoch kontagiös und kommt v. a. in den Wintermonaten vor. Auf Säuglingsstationen besteht ein Risiko für nosokomiale Infektionen. Es kann bei Kleinkindern Epidemien verursachen, wobei ab dem 3. Lebensjahr eine 100%-ige Serokonversion besteht und eine gewisse Immunität vorhanden ist.

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    Paramyxoviridae

    Paramyxoviridae sind helikale, behüllte Viren mit linearer (-)ss-RNA. Ihr Durchmesser beträgt 100–200 nm.

    Struktur

    Paramyxoviren sind behüllte Viren mit einer helikal angeordneten genomischen RNA (gRNA). Das Genom ist mit dem N-Protein verpackt und mit Proteinen assoziiert, die zur Transkription des Genoms notwendig sind. Hierbei handelt es sich um das L-Protein, die RNA-abhängige RNA-Polymerase (RaRp) und das Protein P, ein essenzielles Protein für die Funktionalität der RaRp. Unterhalb der Lipidhülle liegt das Matrixprotein (M), welches mit dem Nukleokapsid in Wechselwirkung tritt. In die Lipidhülle sind bei den einzelnen Mitgliedern der Paramyxovirusfamilie unterschiedliche Proteine eingelagert. Bei Masernviren findet sich z.B. ein F-Protein mit fusogener Aktivität für Lipidhüllen und ein H-Protein, welches hämagglutinierende Eigenschaften für Erythrozyten aufweist. Das F-Protein dient beim Eintritt des Virus der Fusion zwischen viraler Lipidhülle und zellulärer Membran, das H-Protein der Adsorption des Virus an den zellulären Rezeptor.

    Laryngitis subglottica

    Die Laryngitis subglottica ist eine akute, viral bedingte, stenosierende Verlaufsform der Laryngitis acuta, die v.a. Kleinkinder betrifft und mit einer subglottischen Weichteilschwellung einhergeht.

    Mumps

    Mumps ist eine durch das Mumpsvirus ausgelöste akute systemische Erkrankung, die typischerweise die Speicheldrüsen, aber auch das Pankreas, das Zentralnervensystem und die Keimdrüsen befällt.

    Masern

    Die Masern sind eine hoch kontagiöse, weltweit verbreitete, akute Erkrankung durch das Masernvirus, mit einer relativ konstanten Inkubationszeit von 8–12 Tagen, einem typischen Prodromalstadium und generalisiertem Exanthem.

    Subakut sklerosierende Panenzephalitis (SSPE)

    Unter der subakut sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) versteht man die progrediente Zerstörung des Gehirns, die 7–13 Jahre nach einer Infektion mit dem Masernvirus eintreten kann und unausweichlich zum Tod führt.

    Bronchiolitis

    Die Bronchiolitis ist eine akute, virusinduzierte, obstruierende Entzündung der Bronchiolen, die fast ausschließlich beim Säugling auftritt.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

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      zuletzt bearbeitet: 08.06.2022
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