Klassifikation und Pathogenese
Orthomyxoviridae besitzen ein oder mehrere lineare ssRNA-Moleküle (segmentiertes Genom) und eine Hülle. Die RNA-Moleküle sind helikal angeordnet. Jedes RNA-Molekül codiert ein oder mehrere Virusproteine. Ihre humanmedizinisch bedeutsamen Vertreter sind die Viren der Gattung Influenza. Alle anderen bekannten Gattungen spielen für den Menschen keine Rolle.
Das Genom des Influenzavirus besteht aus 8 einzelsträngigen gRNAs. Jedes einzelne RNA-Segment ist in das Nukleoprotein NP verpackt und mit einem Polymerasekomplex (PA, PB1, PB2) assoziiert, der für die Transkription und Replikation der RNAs zuständig ist. Außerdem enthält das Virus auch noch einige NS-2-Proteine, die beim Transport der viralen Nukleokapside aus dem Zellkern eine Rolle spielen. Die innere Lipidschicht ist mit dem Matrixprotein M1 ausgekleidet. Ein weiteres Matrixprotein M2 befindet sich in der Hülle. In der Hülle befindet sich auch das Hämagglutinin (HA), das zur Adsorption des Virus an seinen zellulären Rezeptor und für die Fusion der viralen Hülle mit der endosomalen Membran in der Wirtszelle notwendig ist. Schließlich ist in der Hülle noch die Neuraminidase (NA) eingelagert. NA kann zelluläre Rezeptoren für das Virus zerstören. Es verhindert vermutlich, dass von der Zelle knospende Viruspartikel sofort wieder an ihrem zellulären Rezeptor gebunden werden.
Influenza ist eine durch Influenzaviren ausgelöste, weltweit vorkommende Infektionserkrankung, die v.a. die Atemwege betrifft.