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        4. Taenia saginata (Rinderbandwurm)
        5. Taenia solium (Schweinebandwurm)
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Zestoden (Bandwürmer)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 21 min
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Steckbrief

Zestoden leben im Darm ihrer Endwirte. Sie verankern sich mit Saugnäpfen und/oder Hakenkränzen in der Darmwand. Sie bestehen aus zahlreichen Gliedern (Proglottiden), die eine Kette bilden und in denen die Eier gebildet werden. Meistens benötigen sie für ihre Entwicklung auch einen Zwischenwirt.

Die wichtigsten humanpathogenen Zestoden sind Taenia und Echinococcus.

Taenia

Von der Gattung Taenia sind T. saginata (Rinderbandwurm) und T. solium (Schweinebandwurm) für den Menschen relevant. Im Zwischenwirt (Rind oder Schwein) entwickeln sich aus den Eiern die infektiösen Finnen oder Blasenlarven, in denen neue Bandwurmanlagen entstehen, die durch Verzehr von befallenem Fleisch in den Endwirt (Mensch) gelangen. Im Endwirt entwickelt sich der Wurm, der dann wieder erneut Eier bildet, die mit dem Kot ausgeschieden werden.

Ein Bandwurmbefall bleibt in der Regel symptomlos. Nachgewiesen werden die Proglottiden (zur Unterscheidung zwischen den beiden Arten), als Therapie gibt man Praziquantel.

Zur Prophylaxe enmpfiehlt es sich, kein rohes Fleisch zu verzehren, sondern Fleisch vor dem Verzehr zu garen oder mindestens 24 h (T. saginata) bzw. 3 Tage (T. solium) bei –18°C einzufrieren.

Im Unterschied zu T. saginata kann bei T. solium der Mensch auch als Zwischenwirt dienen, da sich die Eier bereits im Endwirt Mensch zu infektiösen Finnen entwickeln können, die sich dann in Muskulatur, Haut, Auge oder ZNS niederlassen. Dann kommt es zur Zystizerkose, die einen schweren Verlauf nehmen kann (Neurozystizerkose).

Echinococcus

Die beiden medizinisch relevanten Echinococcus-Arten sind E. granulosus (Hundebandwurm) und E. multilocularis (Fuchsbandwurm).

Im Endwirt entwickelt sich der Wurm, der mit dem Kot die reifen Eier ausscheidet. Diese gelangen in den Zwischenwirt und entwickeln sich dort weiter zu einer Larve, die in verschiedene Organe vordringt. Dort entsteht eine flüssigkeitsgefüllte Blase (Hydatide, Zyste, Finne), in der durch Knospung sogenannte Protoskolizes (Kopfanlagen) entstehen. Wenn Finnen, die Protoskolizes enthalten, mit einer Fleischmahlzeit vom Endwirt aufgenommen werden, hat sich der Zyklus geschlossen.

Endwirte sind der Hund (E. granulosus) bzw. der Fuchs (E. multilocularis). Zwischenwirte sind Hufnutztiere (E. granulosus) bzw. Mäuse und andere kleine Nager (E. multilocularis). Der Mensch fungiert nur „aus Versehen“ als Zwischenwirt, wenn er sich mit Eiern infiziert (z.B. über kontaminierte Waldbeeren).

Klinisch äußert sich ein Befall mit Echinococcus als Echinokokkose. E. granulosus verursacht eine zystische Echinokokkose mit kaum klinischen Symptomen. Oft stirbt der Parasit ab und die Hydatide verkalkt. Rupturiert die Hydatide allerdings, kann es zum anaphylaktischen Schock und im schlimmsten Fall zum Tod kommen. E. multilocularis kann sich vom Primärherd aus wie ein Karzinom ausbreiten und u.a. eine alveoläre Echinokokkose verursachen.

Andere Zestoden

Weitere klinisch relevante Zestodenarten sind Hymenolepsis nana (Zwergbandwurm) und Hymenolepsis diminuta (Rattenbandwurm).

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    Allgemeines

    Zestoden besiedeln den Darm. Sie leben endoparasitär, d.h., sie haben keinen eigenen Darm, sondern nehmen Nährstoffe über ihre Körperoberfläche auf. Sie haben einen Kopf mit Saugnäpfen (Skolex) und evtl. einem Hakenkranz (Rostellum), mit dem sie sich in der Darmwand des Wirts verankern. Ihr Körper besteht aus einer Reihe von Bandwurmgliedern (Proglottiden), die eine Kette (Strobila) bilden. Jedes Bandwurmglied enthält einen Uterus, der im geschlechtsreifen Wurm mit reifen Eiern gefüllt ist.

    Bandwürmer sind Zwitter und können bis zu 20 m lang werden. Sie benötigen für ihre Entwicklung mindestens einen Zwischenwirt.

    Klassifikation

    Zestoden werden in niedere und höhere Formen eingeteilt.

    Die wichtigsten humanpathogenen Zestodenarten
    ArtVorkommenLängeÜberträger
    Pseudophyllidae (niedere Cestoda)

    Diphyllobothrium latus (= Diphyllobothrium latum)

    weltweit

    bis zu 20 m

    Fische

    andere Dibothriocephalus (Diphyllobothrium spp.)

    Zystizerkose

    Das Krankheitsbild der Zystizerkose entsteht durch Infektion mit den Larven des Schweinebandwurms Taenia solium. Die Larven entwickeln sich in Haut, Muskulatur, Auge oder ZNS zu Finnen und rufen rheumatische Beschwerden (Muskulatur), Erblindung (Auge) oder Meningismus (ZNS) hervor.

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      zuletzt bearbeitet: 22.06.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Herbert Hof, 28.07.2020
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