Allgemeines zur DRU
Die digital-rektale Untersuchung (DRU) ist eine einfache und wesentliche Maßnahme zur Beurteilung abdomineller und extraabdomineller Beschwerden. Mit dieser Untersuchung können neben dem Rektum auch Prostata bzw. Zervix und Uterus beurteilt sowie peritoneale Reizungen festgestellt werden.
Die DRU dient nicht nur der Vorsorge beim Mann (Krebsfrüherkennungsrichtlinie). Sie gehört zu jeder vollständigen körperlichen Untersuchung und bei unklaren abdominellen Beschwerden immer zu einer vollständigen Untersuchung des Gastrointestinaltraktes!
Je souveräner du als Arzt mit der rektalen Untersuchung umgehst, desto einfacher ist es auch für deinen Patienten. Die Untersuchung ist dem Patienten meist unangenehm, erkläre vorher dein Vorgehen. Falsche Scham kann für den Patienten möglicherweise fatale Folgen haben.
Sind Untersucher und Patient verschiedenen Geschlechts, ist es empfehlenswert, eine weitere Person (medizinisches Personal) hinzuzuziehen: bei Männern einen Mann, bei Frauen eine Frau.
Besteht eine Hyperplasie des bei jedem Menschen vorkommenden Corpus cavernosum recti (Plexus haemorrhoidalis superior) oberhalb der Linea dentata, so spricht man von Hämorrhoiden. Bereiten diese knotigen Vergrößerungen Beschwerden, so spricht man vom Hämorrhoidalleiden.
Das Prostatakarzinom ist ein maligner Tumor der Prostata, in > 95% der Fälle epithelialen Ursprungs.
Folgende Begriffe werden im klinischen Alltag verwendet, um verschiedene Formen des Prostatakarzinoms zu unterscheiden:
-
manifestes Prostatakarzinom: signifikantes, behandlungsbedürftiges und ggf. symptomatisches Prostatakarzinom
-
inzidentelles Prostatakarzinom: zufällig im Rahmen einer transurethralen Elektroresektion der Prostata entdecktes Prostatakarzinom
-
latentes Prostatakarzinom: nicht-signifikantes, nicht-behandlungsbedürftiges Prostatakarzinom (des alten Mannes), i.d.R. autoptische Diagnosestellung
-
okkultes Prostatakarzinom: symptomatische Tumormetastasen bei unauffälligem Tastbefund der Prostata.