Grundlagen
Einteilung des Abdomens
Das Abdomen kann man in Epigastrium (Oberbauch), Mesogastrium (Mittelbauch) und Hypogastrium (Unterbauch) unterteilen. Es wird zur Befundbeschreibung in 4 Quadranten oder 9 Segmente (Regionen) gegliedert. Die Region um den Bauchnabel wird als Regio umbilicalis bezeichnet.
Weitere anatomische Details des Abdomens kannst du dir in der Anatomie ansehen.
Typischerweise projizieren abdominelle Schmerzen auf verschiedene Quadranten, aber auch eine extraabdominelle Schmerzausstrahlung ist möglich (z.B. Ausstrahlung in die rechte Schulter bei Gallenkolik
Die Einteilung des Abdomens kann nach oder erfolgen. Die vertikale Linie bei der Quadranteneinteilung läuft zwischen Xiphoid und Nabel, die Horizontale durch den Nabel. Bei den Regionen (rechtes Bild) entsprechen die vertikalen Linien den Mediaklavikularlinien (rechts bzw. links), die horizontalen Linien markieren den höchsten Punkt der Darmbeinkämme und den tiefsten Punkt der 10. Rippe.
Eine Gallenkolik beschreibt kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch oder Epigastrium aufgrund von Steinen in der Gallenblase (symptomatische Cholezystolithiasis) ohne das Vorliegen einer Entzündung. Es wird dann auch von „unkompliziertem Gallensteinleiden“ gesprochen.
Eine Nierenkolik ist ein krampfartiger Schmerz in der Lendengegend oder im Abdomen aufgrund einer akuten Obstruktion der ableitenden Harnwege.
Eine Leistenhernie ist eine angeborene oder erworbene Hernie oberhalb des Leistenbandes (Lig. inguinale).
Eine Schenkelhernie ist eine erworbene Hernie mit Bruchpforte in der Lacuna vasorum (unterhalb des Leistenbandes). Der Bruchsack verläuft dabei medial der Gefäße und tritt am Hiatus saphenus nach außen.
Bei der Nabelhernie handelt es sich um einen Bauchwandbruch am Anulus umbilicalis. Dies ist eine präformierte Schwachstelle, die sich bei ausbleibender oder unzureichender postnataler Vernarbung (angeborener Bruch) weiten kann, wodurch es zum Vorfall von präperitonealem Fett oder Peritoneum durch die Lücke hindurch nach subkutan kommen kann. Auch Adipositas oder Aszites können zur Aufdehnung des eigentlich vernarbten Anulus umbilicalis (erworbener Bruch) führen.
Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.
Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.
Der Morbus Cushing ist die ACTH-abhängige, zentrale (hypophysäre) Form des Cushing-Syndroms.
Unter Exsikkose (Austrocknung) versteht man einen Flüssigkeits- bzw. Wassermangel im Körper, der das Resultat einer Dehydratation ist.
Ein Bauchaortenaneurysma ist eine Erweiterung der Bauchaorta auf ≥ 3 cm (Durchmesser).
Die Hufeisenniere ist eine partielle Fusion beider Nieren (meist am Unterpol) ventral der Aorta unterhalb des Abgangs der Aa. ovaricae bzw. testiculares.
Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.
Bei einem akuten Mesenterialinfarkt besteht eine akute segmentale Darmischämie (mit Hypoxie und Nekrose eines Darmabschnittes), meist aufgrund eines akuten Verschlusses einer Mesenterialarterie.
Unter Ileus versteht man einen mechanisch oder funktionell bedingten Darmverschluss mit kompletter Unterbrechung der normalen Darmpassage. Je nach Lage des Verschlusses spricht man von einem hohen (Duodenum, Jejunum oder Ileum) oder einem tiefen (Dickdarm) Ileus.
Eine Appendizitis ist die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatz).
Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Das Murphy-Zeichen ist ein Hinweis auf eine Entzündung der Gallenblase. Der Untersucher drückt beide Hände unter den rechten Rippenbogen des Patienten und bittet ihn, schnell einzuatmen. Bei einer Cholezystitis bricht der Patient die Inspiration schmerzbedingt ruckartig ab.
Unter einer Cholezystitis versteht man eine akute bzw. chronische Entzündung der Gallenblase.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Bei einer Leukämie handelt es sich um eine autonome, klonale und maligne Proliferation von Leukozyten oder unreifen Vorläuferzellen, die i.d.R. mit einer peripheren Leukozytose (Leukämie = weißes Blut) einhergeht. Durch die unkontrollierte Proliferation werden das normale Knochenmarkgewebe und die reguläre Hämatopoese verdrängt (Folge: Anämie, Infektanfälligkeit und Blutungsneigung). Zudem werden die pathologischen Leukozyten sowie unreifen Vorläuferzellen in großer Menge ins Blut ausgeschwemmt und verändern u.a. die Viskosität des Blutes (Leukostasesyndrom bei sehr hohen Zellzahlen möglich).
Als Hernie bezeichnet man eine Ausstülpung des Peritoneum parietale durch erworbene oder angeborene Lücken, meist in der Bauchwand. Die Lücke ist die Bruchpforte, die peritoneale Ausstülpung der Bruchsack. Der Inhalt des Bruchsacks ist variabel und kann je nach Lokalisation Netz, Darm (Dünn- und Dickdarm) oder auch andere Organe enthalten.