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Arterien: Allgemeine körperliche Untersuchung

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  • Lesezeit: 15 min
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Steckbrief

Der Gefäßstatus wird im Rahmen der körperlichen Untersuchung in der Regel von kranial nach kaudal erhoben. Wesentlich sind neben der Inspektion (z.B. Hautfarbe der Extremitäten) die Palpation der Pulse an den tastbaren Gefäßen sowie die Auskultation möglicher Strömungsgeräusche.

Diese Untersuchungen lassen Rückschlüsse auf Herzfunktion und Gefäßbeschaffenheit zu. Abgeschwächte oder fehlende Pulse sowie auskultatorisch erfassbare Strömungsgeräusche sprechen für eine Gefäßstenose.

Ergibt die Untersuchung des Gefäßstatus kein eindeutiges Ergebnis, sollten Funktionstests durchgeführt werden.

Image description
Tastbare Gefäßpulse

Anmerkung: Das Foto (3) zeigt eher die Palpation der proximalen A. brachialis, während die A. axillaris weiter in der Achselhöhle liegend getastet wird.

(Quelle: Füeßl, Middeke, Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung, Thieme, 2018)
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    Inspektion

    Bei der Inspektion ist seitenvergleichend zu achten auf:

    • Hautfarbe (z.B. blass, livide). Eine arterielle Minderdurchblutung an Händen oder Füßen erkennst du klinisch an weißen oder bläulich verfärbten Fingern oder Zehen.

    • Hautveränderungen (z.B. Ulzera, Nekrosen, Gangrän oder Einblutungen; solche Veränderungen können Hinweise auf systemische Erkrankungen liefern, z.B. pAVK oder Immunkomplexvaskulitis; Osler-Knötchen als Hinweis auf eine bakterielle Endokarditis [periphere Lokalisation! hier im Bild]; sog. Rattenbissnekrosen bei Stenosen der Fingerarterien [Aa. digitae], z.B. im Rahmen einer systemischen Sklerose [hier im Bild]) sowie Veränderungen der Nägel (z.B. Splinterblutungen unter den Fingernägeln bei bakterieller Endokarditis, hier im Bild)

    • Prüfe auch die Zehenzwischenräume (Läsionen?)

    Entsprechende Pathologika sind dir ggf. auch schon im Rahmen der allgemeinen Inspektion aufgefallen.

    Image description
    Periphere Mikroembolien bei bakterieller Endokarditis (Osler-Knötchen)

    (Quelle: Battegay, Siegenthalers Differenzialdiagnose, Thieme, 2012)
    Image description
    Rattenbissnekrosen bei Sklerodermie

    An der Fingerspitze des Zeigefingers ist eine Nekrose zu sehen, wie sie im Rahmen von Angiopathien der Hautgefäße, z.B. bei systemischer Sklerose als Rattenbissnekrose, auftritt.

    (Quelle: Battegay, Siegenthalers Differenzialdiagnose, Thieme, 2012)
    Image description
    Splinterblutungen unter dem Fingernagel bei bakterieller Endokarditis

    (Quelle: Schoenenberger, Häfeli, Schifferli, Internistische Notfälle, Thieme, 2008)
    Ulkus (Geschwür)

    Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.

    Nekrose

    Nekrose ist das „erzwungene“ Absterben von Zellen infolge einer irreversiblen Stoffwechselstörung, die durch eine fortgesetzte, nicht mehr kompensierbare Einwirkung exo- oder endogener Noxen ausgelöst wird (provozierter Zelltod).

    Gangrän

    Eine Gangrän ist eine chronische Wunde, die durch eine Durchblutungsstörung entstanden ist. Abhängig vom Zustand der Wunde unterscheidet man eine trockene (nicht infizierte) Gangrän von einer feuchten (infizierten) Gangrän.

    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Infektiöse Endokarditis

    Die infektiöse Endokarditis ist eine meist bakterielle Entzündung des Endokards, die zur Destruktion einer oder mehrerer Herzklappen und zu septisch-embolischen Komplikationen führen kann.

    Systemische Sklerose

    Die systemische Sklerose ist eine generalisierte, chronisch-entzündliche Systemerkrankung aus der Gruppe der Autoimmunopathien des Bindegewebes, die durch eine überschießende Kollagenbildung charakterisiert ist. Sie führt zur diffusen Fibrose und Sklerosierung von Haut und Synovia sowie der inneren Organe. An den Gefäßen kommt es zu einer obliterierenden Angiopathie mit der Gefahr ischämischer Organinfarkte.

    Bauchaortenaneurysma

    Ein Bauchaortenaneurysma ist eine Erweiterung der Bauchaorta auf ≥ 3 cm Durchmesser.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Aortenklappeninsuffizienz

    Bei der Aortenklappeninsuffizienz liegt ein diastolischer Blutrückfluss aus der Aorta in den linken Ventrikel aufgrund einer akut oder chronisch aufgetretenen Schlussunfähigkeit der Aortenklappe vor.

    Aortenklappenstenose

    Bei der Aortenklappenstenose liegt eine Einengung des linksventrikulären Ausflusstrakts auf Höhe der Aortenklappe vor mit systolischem Druckgradienten zwischen dem linken Ventrikel und der Aorta ascendens.

    Mitralklappenstenose

    Bei der Mitralklappenstenose liegt eine Einengung der Mitralklappenöffnungsfläche vor, die die Füllung des linken Ventrikels behindert.

    Akute Perikarditis

    Die akute Perikarditis ist eine akute Entzündung des Herzbeutels, die häufig mit Exsudationen und in der Folge vermehrter Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) einhergeht. Meist ist das Myokard ebenfalls in den Prozess miteinbezogen (= Perimyokarditis).

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Vorhofflimmern (VHF)

    Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).

    Tachyarrhythmie

    Eine Tachyarrhythmie ist eine tachykarde Herzrhythmusstörung mit einer Herzfrequenz > 100/min. Je nach Ursprung der Störung wird zwischen supraventrikulären (= oberhalb der Bifurkation des His-Bündels) und ventrikulären Tachyarrhythmien unterschieden.

    Extrasystole

    Eine Extrasystole ist ein vorzeitig einfallender Herzschlag, der außerhalb des regulären Grundrhythmus einzeln oder gehäuft auftritt. Nach dem Ursprungsort unterscheidet man supraventrikuläre (SVES) von ventrikulären Extrasystolen (VES).

    Perikardtamponade

    Die Perikardtamponade ist eine intraperikardiale Flüssigkeitsansammlung, die zur Drucksteigerung im Herzbeutel führt und damit die diastolische Füllung der Ventrikel behindert.

    Pericarditis constrictiva

    Die konstriktive Perikarditis ist – neben der adhäsiven Perikarditis – eine der beiden Erscheinungsformen der chronischen Entzündung des Herzbeutels, bei der durch narbige Schrumpfung der Perikardblätter und evtl. Kalkeinlagerung die diastolische Ventrikelfüllung und/oder die systolische Kontraktion eingeschränkt sind.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Akuter peripherer Arterienverschluss

    Ein akuter peripherer Arterienverschluss ist ein plötzlicher Verschluss einer die Extremität versorgenden Arterie mit akuter Minderversorgung der Extremität distal des Verschlusses.

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Ödeme

    Ödeme sind pathologische Flüssigkeitsansammlungen im interstitiellen Raum, die lokalisiert oder generalisiert auftreten können.

    Gefäßbypass

    Bei einem Gefäßbypass wird mithilfe eines autologen bzw. allogenen Gefäßtransplantats oder eines Kunststoffbypasses ein blockierter oder unterbrochener Gefäßabschnitt wiederhergestellt. Der betroffene Gefäßabschnitt wird dabei überbrückt, indem proximal und distal des Hindernisses jeweils eine Anastomose zwischen Gefäß und Bypass angelegt wird. Im Gegensatz zum Interponat befindet sich der Bypass nicht unmittelbar im ursprünglichen Gefäßbett (sondern verläuft parallel dazu oder extraanatomisch).

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      zuletzt bearbeitet: 13.02.2023
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