Die Anamnese führt in Verbindung mit der körperlichen Untersuchung des Patienten in vielen Fällen bereits zur richtigen Diagnose und ist daher von zentraler Bedeutung!
Die körperliche Untersuchung des Patienten schließt sich an die Anamnese an. Bereits der erste Eindruck während der Begrüßung kann im Rahmen der allgemeinen Inspektion Aufschluss über den Patienten geben. Der bewährte Ablauf der eigentlichen körperlichen Untersuchung besteht in der Regel aus Inspektion, Palpation, Perkussion und Auskultation.
Mindestens bei jeder Erstvorstellung des Patienten sollte eine möglichst vollständige orientierende allgemeinmedizinische Untersuchung durchgeführt werden. Diese kann von „oben nach unten“ (also anatomisch ausgerichtet) bzw. system-/organorientiert erfolgen.
Untersucht werden:
Hals (mit LK, Halsgefäßen, Schilddrüse)
Thorax und Lunge (respiratorisches System)
Herz (kardiovaskuläres System)
Wirbelsäule und Extremitäten (muskuloskelettales System).
Zu einer vollständigen körperlichen Untersuchung gehören weiterhin eine
digital-rektale Untersuchung (Teil des gastrointestinalen Systems).
Die Intensität der körperlichen Untersuchung variiert in Abhängigkeit von der Situation und der klinischen Relevanz erheblich. Bei der hier beschriebenen allgemeinen körperlichen Untersuchung wird eine Basisuntersuchung beschrieben, wie sie beispielsweise im Rahmen einer Erstuntersuchung ablaufen kann. Bei ambulanten Kontrolluntersuchungen wird die körperliche Untersuchung weniger ausführlich stattfinden und kann sich in der Regel auf das betroffene Organsystem beschränken. Der Hausarzt oder Allgemeinmediziner, der seine Patienten oft über einen längeren Zeitraum kennt, kann in vielen Fällen auf eine umfassende körperliche Untersuchung verzichten.
Spezielle Fragestellungen erfordern hingegen weitergehende oder fachspezifische Untersuchungen und Funktionsprüfungen. Details hierzu finden sich in den jeweiligen Fachgebieten bzw. unter den entsprechenden Leitsymptomen, dort finden sich auch viele der prüfungsrelevanten Aussagen. Entsprechend finden sich bei den hier beschriebenen Themen zur allgemeinen körperlichen Untersuchung eher wenige prüfungsrelevante Inhalte. Als unabdingbares Handwerkszeug jeden Arztes sind Kenntnisse in einer orientierenden Ganzkörperuntersuchung aber überaus bedeutsam!