Grundlagen gonosomaler Erbgänge
Y-Chromosom
Das Y-Chromosom trägt das SRY-Gen (sex-determining region of Y) und einige Gene, die für die Fertilität der Spermien entscheidend sind. Es ist etwa 1/3 so lang wie das X-Chromosom. Ein kurzer Bereich auf dem Y-Chromosom (etwa 5% seiner Länge) ist homolog zum X-Chromosom. Diese Region, die pseudoautosomale Region 1 (PAR1), liegt auf dem kurzen Arm des X- bzw. Y-Chromosoms. PAR1 spielt bei der Chromosomenpaarung in der Meiose eine wichtige Rolle.
Das Genprodukt von SRY ist der (testis-determining factor). Er induziert die Hodenentwicklung. Durch Testosteronproduktion im Hoden werden weitere geschlechtsspezifische Gene und damit die Ausbildung der männlichen Genitalien induziert. AMH (anti-Müllerian hormone) wird ebenfalls in den Testes gebildet. Es löst eine Degeneration der Müller-Gänge aus, die sich im weiblichen Organismus zu den Eileitern entwickeln.