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        1. Steckbrief
        2. Glucocorticoide
        3. Sulfasalazin
        4. Chloroquin und Hydroxychloroquin
        5. Goldverbindungen
        6. d-Penicillamin
        7. Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor-Modulatoren
        8. PDE-4-Hemmstoffe
        9. IMPP-Fakten im Überblick
    • Immunmodulatoren K
    • Retinoide K

Weitere Immunsuppressiva

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 33 min
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Steckbrief

Glucocorticoide wirken auf den Stoffwechsel, auf den Kreislauf und auf den Elektrolythaushalt. Daneben wirken sie aber auch auf das Immunsystem und werden dort u. a. wegen ihrer inhibierenden Wirkung auf die antigeninduzierte T-Zell-Aktivierung als Medikamente eingesetzt. Prednisolon und 6α-Methylprednisolon sind, in Bezug auf die immunsuppressive Wirkung, die mit Abstand wichtigsten Glucocorticoide.

Ein Immunsuppressivum mit unklarem Wirkmechanismus ist Sulfasalazin. Es wirkt als Radikalenfänger und Hemmstoff der T-Lymphozyten-Proliferation und wird bei der rheumatoiden Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen bei der CED sowie bei der RA zusammen mit MTX bzw. mit Steroiden eingesetzt.

Die lipophilen Basen, Chloroquin und Hydroxychloroquin, lagern sich in einigen Zellen und im sauren Inhalt lysosomaler Vesikel an, wodurch sie eine Hemmung lysosomaler Enzyme in antigenpräsentierenden Zellen bewirken. Dadurch wird die proteolytische Prozessierung von Antigenen gestört. Beide Wirkstoffe werden in erster Linie in der Malariatherapie und -prophylaxe angewendet. Bei der rheumatoiden Arthritis und der milden Verlaufsformen des systemischen Lupus erythematodes kommt ihre immunologische Wirkung zu tragen.

Goldverbindungen spielen heute eine untergeordnete Rolle in der immunsuppressiven Therapie und sind nur auf therapieresistente Fälle der Polyarthritis beschränkt.

D-Penicillamin ist eine künstliche Aminosäure mit guter Nierengängigkeit. Es wird bei Metallvergiftungen eingesetzt, weil es Chelate mit Kupfer, Gold, Kobalt, Quecksilber und Zink bildet. Des Weiteren zeigt es immunsuppressive Wirkungen.

Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor-Modulatoren (z.B. Fingolimod, Siponimod) hemmen über eine Bindung an den Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor den Austritt von Lymphzyten aus den Lymphknoten und senken so die Anzahl der Lymphozyten im peripheren Kreislauf und damit auch im ZNS. Sie reduzieren Entzündungen und Gewebeschädigungen im Gehirn und werden in der Eskalationstherapie der multiplen Sklerose eingesetzt.

PDE-4-Hemmstoffe (z.B. Roflumilast, Apremilast) inhibieren das Enzym PDE 4, das bei Entzündungen eine wichtige Rolle spielt. Durch die Hemmung steigt die cAMP-Konzentration in den Entzündungs- und Immunzellen und es werden weniger Entzündungsmediatoren freigesetzt. Die Wirkstoffe haben daher v.a. eine antiphlogistische Wirkung. Indikationen sind eine schwere COPD in Verbindung mit chronischer Bronchitis, Plaque-Psoriasis, Psoriasis-Arthritis wie auch Aphthen, die mit der Behçet-Erkrankung assoziiert sind.

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Weitere Immunsuppressiva

Reduktion von Sulfasalazin zu Mesalazin. Strukturformel Chloroquin und Hydoxychloroquin.

(aus Graefe, Lutz, Bönisch, Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
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    Glucocorticoide

    Glucocorticoide sind Steroidhormone. Sie wirken auf den Kohlenhydratstoffwechsel, indem sie Enzyme der Glukoneogenese und jene, die für einen vermehrten Proteinabbau in der Peripherie sorgen induzieren. Sie sind für die Steigerung des Blutdrucks verantwortlich, sowie auf den Elektrolythaushalt, indem sie mit Mineralocorticoid-Rezeptoren interagieren. Ihre Wirkung ist sehr komplex und wird in eine genomische und nicht-genomische unterteilt. Die genomischen Effekte sind die Basis für eine Vielzahl immunsuppressiver und antiphlogistischer Wirkungen. Sie setzen mit einer Latenz von Stunden bis Tagen ein. Die Wirkungsmechanismen der Glucocorticoide werden hier im Detail besprochen.

    Prednisolon und 6α-Methylprednisolon , welches von antigenpräsentierenden Makrophagen zur Stimulation von T-Helferzellen freigesetzt wird , das von T-Helferzellen abgegeben wird und zytotoxische T-Lymphozyten zur Proliferation anregt.

    Erythema exsudativum multiforme (EEM)

    Das Erythema exsudativum multiforme (EEM) ist ein akut auftretendes Exanthem mit typischen kokardenförmigen Effloreszenzen. Man unterscheidet eine Minor-Form mit geringer oder fehlender Schleimhautbeteiligung und eine schwerer verlaufende Major-Form mit Schleimhautbeteiligung.

    Rheumatoide Arthritis (RA)

    Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche, autoimmune Systemerkrankung, die ausgehend von einer destruierenden Synovialitis zu einer progredienten Zerstörung des Gelenks führt und mit extraartikulären Manifestationen einhergehen kann.

    Systemischer Lupus erythematodes

    Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Systemerkrankung, die durch das Auftreten charakteristischer Autoantikörper sowie die Bildung von Immunkomplexen gekennzeichnet ist.

    Porphyria cutanea tarda (Pct)

    Die Porphyria cutanea tarda ist die häufigste Porphyrie. Meist ist sie durch eine erworbene Hepatopathie (Alkoholabusus, Hepatitis, Medikamente) bedingt, seltener durch einen angeborenen Enzymdefekt.

    Morbus Wilson

    Der Morbus Wilson ist eine autosomal-rezessiv vererbte Störung des Kupferstoffwechsels, bei der sich aufgrund eines Defekts des Kupferregulators ATP7B das Kupfer im Trans-Golgi-Netzwerk und den zytoplasmatischen Vesikeln ansammelt. Dadurch kommt es zur Störung des Kupfertransports. Das Kupfer akkumuliert in verschiedenen Organen und führt so zu Organschäden.

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Transitorische ischämische Attacke (TIA)

    Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine passagere Durchblutungsstörung ohne bildgebendes Korrelat, deren Symptome sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden.

    AV-Block

    Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.

    Herpes zoster

    Herpes zoster ist eine Erkrankung, die vor allem bei eingeschränkter Immunabwehr auftritt. Sie wird durch Reaktivierung von Herpes-zoster-Viren verursacht, die nach der Primärinfektion (Varizellen) intrazellulär persistierten.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Tremor

    Bei einem Tremor handelt es sich um unwillkürliche Bewegungen mit rhythmischen Kontraktionen entgegengesetzt wirkender Muskeln. Der Ruhetremor tritt in vollständiger Entspannung auf, der Haltetremor unter Beibehaltung einer bestimmten Position und der Intentionstremor (zerebellärer Tremor, Zieltremor) erst beim Ausführen von Zielbewegungen.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Ödem

    Unter einem Ödem versteht man eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Interstitium.

    Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)

    Die Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) ist eine schwer verlaufende subakute Enzephalitis, verursacht durch eine Reaktivierung einer vorausgegangenen Infektion mit dem JC-Virus. Aufgrund ihrer langen Latenzzeit gehört die PML zu den Slow-Virus-Infektionen.

    Synkope

    Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.

    Schlafapnoe

    Man spricht von einer Schlafapnoe, wenn während des Schlafes Atempausen von ≥ 10 s auftreten.

    Psoriasis-Arthritis

    Bei der Psoriasis-Arthritis handelt es sich um eine destruierend-proliferierende Gelenkentzündung aus der Gruppe der Spondyloarthropathien, die die peripheren Gelenke und/oder das Achsenskelett betreffen kann und im Zusammenhang mit einer Psoriasis vulgaris auftritt.

    Behçet-Erkrankung

    Die Behçet-Erkrankung ist eine systemische Immunkomplexvaskulitis von Arterien und Venen, die durch orale und genitale Schleimhaut-Aphthen gekennzeichnet ist.

    Palpitation

    Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.

    Gastritis

    Als Gastritis bezeichnet man eine akute oder chronische Entzündung durch Erreger, Noxen, Stress oder Autoimmunprozesse, die eine oberflächliche Schädigung der Magenschleimhaut hervorruft.

    Dyspepsie

    Unter dem Begriff Dyspepsie werden unspezifische Beschwerden zusammengefasst, die häufig in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftreten. Typisch sind ein unangenehmes Völlegefühl, epigastrische oder abdominelle Schmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übelkeit und Aufstoßen.

    Myalgie

    Der Begriff Myalgie bezeichnet Muskelschmerzen.

    Bronchitis

    Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).

    Migräne

    Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit starken einseitigen, rezidivierenden, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.

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      zuletzt bearbeitet: 27.06.2022
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