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      1. Steckbrief
      2. Grundlagen
      3. D2-Rezeptor-Antagonisten
      4. 5-HT3-Rezeptor-Antagonisten
      5. NK1-Rezeptor-Antagonisten
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Antiemetika

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 17 min
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Steckbrief

Antiemetika sind Wirkstoffe, die den Brechreiz unterdrücken. Sie werden bei Kinetosen, bei Schwangerschaftserbrechen, zur Prophylaxe eines arzneimittelbedingten und des postoperativen Erbrechens wie auch des Erbrechens im Zuge einer Strahlentherapie verabreicht. Die Vielzahl der Wirkstoffe ergibt sich aus der Vielzahl der Rezeptoren, die an der Auslösung des Brechreflexes beteiligt sind. Nach ihrem pharmakologischen Hauptangriffspunkt lassen sich die Antiemetika in verschiedene Gruppen unterteilen, von denen an dieser Stelle folgende besprochen werden:

D2-Rezeptor-Antagonisten

D2-Rezeptor-Antagonisten – hier besprochen werden der begrenzt ZNS-gängige Wirkstoff Metoclopramid und das nicht ZNS-gängige Domperidon – wirken zentral auf den Dopaminrezeptor D2 im Brechzentrum und/oder in der chemosensiblen Triggerzone der Area postrema, deren Aktivitäten gehemmt werden. Peripher wird die anterograde Peristaltik des Magens und des oberen Dünndarms stimuliert (prokinetische Wirkung).

Indikationen für die Anwendung sind z.B.:

  • fast alle Formen von Übelkeit und Erbrechen, außer Kinetosen

  • funktionelle Motilitätsstörungen im oberen Gastrointestinaltrakt

  • Obstipationsprophylaxe bei Opioidbehandlung.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B.:

  • Müdigkeit, Schwindel

  • Hyperprolaktinämie mit Gynäkomastie oder Galaktorrhö bei Hemmung der zentralen D2-Rezeptoren

Kontraindikationen sind z.B.:

  • prolaktinabhängige Tumoren

  • Phäochromozytom.

5-HT3-Rezeptor-Antagonisten

5-HT3-Rezeptor-Antagonisten (Wirkstoffe Ondansetron und andere Setrone) wirken zentral auf den Serotoninrezeptor 5-HT3 in der chemosensiblen Triggerzone der Area postrema, im Ncl. tractus solitarii wie auch peripher auf vagalen Afferenzen in der Darmwand.

Indikationen für die Anwendung sind z.B.:

  • zytostatika- oder strahlentherapieinduziertes Erbrechen

  • postoperative Übelkeit und Erbrechen.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B.:

  • Obstipation

  • Kopfschmerzen.

Kontraindiziert ist z.B. die Anwendung bei Kindern < 2 Jahren.

NK1-Rezeptor-Antagonisten

NK1-Rezeptor-Antagonisten (z.B. die Wirkstoffe Aprepitant, Fosaprepitant) wirken u.a. zentral auf die in der chemosensiblen Triggerzone der Area postrema und auch im Ncl. tractus solitarii lokalisierten Neurokininrezeptoren für Substanz P.

Indikationen für die Anwendung ist z.B. die Prophylaxe von zytostatikainduzierter Übelkeit und Erbrechen (Kombinationstherapie).

Zu den unerwünschten Wirkungen zählt z.B. der Anstieg der Leberenzyme (z.B. ALT).

Kontraindikationen sind z.B. die gleichzeitige Behandlung mit Pimozid und Terfenadin.

Aufgrund der Interaktionen mit CYP-Enzymen bestehen zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Pharmaka.

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Zentrales Erbrechen – Ursachen und Behandlung

Das Brechzentrum wird durch Reize erregt, die vom Gleichgewichtsorgan, von Auge, Nase, Zunge oder sensiblen Nervenendigungen in der Schleimhaut des oberen Verdauungstrakts ausgehen. Aktiviert werden kann es zudem durch psychische Erlebnisse, Kinetosen (See- oder Reisekrankheit) und Schwangerschaft.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2015)
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    Grundlagen

    Erbrechen wird vom medullären Brechzentrum koordiniert, das von verschiedenen Reizen stimuliert wird. Diese können vom Vestibularorgan, von Auge, Nase, Zunge oder sensiblen Nervenendigungen in der Schleimhaut des oberen Verdauungstrakts ausgehen. Auslöser für Erbrechen können aber auch psychische Erlebnisse, Kinetosen (See- oder Reisekrankheit) und eine Schwangerschaft (insbesondere das 1. Trimenon) sein. Da das Brechzentrum jenseits der Blut-Hirn-Schranke liegt, ist es nur für unpolare Verbindungen direkt erreichbar. Es kann jedoch indirekt über eine Erregung der Neurone der chemosensiblen Triggerzone in der Area postrema, die sich vor der Blut-Hirn-Schranke befindet und damit für polare Verbindungen zugänglich ist, aktiviert werden.

    Die am Brechreflex beteiligten zentralen Kerngebiete und peripheren Organe sind mit einem spezifischen Satz an Rezeptoren ausgestattet, deren Erregung den Reflex auslöst.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Migräne

    Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit starken einseitigen, rezidivierenden, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Hyperprolaktinämie

    Die Hyperprolaktinämie bezeichnet eine pathologische Erhöhung des Prolaktin-Spiegels und ist ein Leitsymptom des Prolaktinoms.

    Gynäkomastie

    Die Gynäkomastie ist eine ein- oder beidseitige Vergrößerung (Hypertrophie) des Brustdrüsengewebes beim Mann. Bei einer reinen Vermehrung von Fettgewebe spricht man von Lipomastie (sog. Pseudogynäkomastie).

    Galaktorrhö

    Unter Galaktorrhö versteht man eine milchige Sekretion aus der Mamille außerhalb der Laktationsperiode.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Plötzlicher Herztod (PHT)

    Der plötzliche Herztod (PHT) (Syn.: Sekundenherztod, Sekundentod; Sudden cardiac Death, SCD) ist ein Tod kardialer Ursache (→ infolge eines Herzstillstandes), der plötzlich – bei bezeugtem Beginn innerhalb von 1 h nach Auftreten der ersten Symptome – eintritt. Bei Beginn ohne Zeugen umfasst die Definition auch unerwartete Todesfälle kardialer Genese, bei denen der Betroffene in den vorausgegangenen 24 h keine gesundheitlichen Beschwerden hatte.

    Phäochromozytom

    Das Phäochromozytom ist ein neuroendokriner, katecholaminproduzierender Tumor, der im Nebennierenmark (NNM) oder seltener extraadrenal im Bereich der Paraganglien (Paragangliom) lokalisiert ist.

    Ileus

    Der Begriff „Ileus“ bezeichnet eine Störung der Darmpassage. Je nach Ursache werden ein mechanischer Ileus (mechanisches Hindernis) und ein paralytischer Ileus (Motilitätsstörung des Darms) unterschieden.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Obstipation

    Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.

    Schluckauf

    Schluckauf entsteht durch unwillkürliche Zwerchfellkontraktionen, die durch eine Reizung des N. phrenicus oder N. vagus ausgelöst und primär nicht unterdrückt werden können.

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      zuletzt bearbeitet: 31.01.2023
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Thomas Herdegen, 05.02.2021
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