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Laxanzien

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 18 min
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Steckbrief

Synonym: Abführmittel

Laxanzien sind Pharmaka, die zu einer raschen Defäkation führen, indem sie die Stuhlkonsistenz aufweichen oder die Darmperistaltik chemomechanisch anregen. Sie sind meist rezeptfrei erhältlich.

Man unterscheidet vier Gruppen, die sich u.a. in ihren Wirkmechanismen unterscheiden:

  • osmotische Laxanzien (salinische Wirkstoffe, Laktulose, Polyethylenglykole): Sie halten Wasser im Darmlumen osmotisch zurück. Dies verhindert die Eindickung der Fäzes, wodurch das Volumen des Darminhalts zunimmt und die propulsive Peristaltik gefördert wird.

  • Füll- und Quellmittel (Leinsamen, Weizenkleie, Flohsamenschalen, Carboxymethylcellulose): Es handelt sich um Ballaststoffe, die bei gleichzeitiger Aufnahme von Wasser aufquellen. Durch die Volumensteigerung im Darm entfalten sie ihre abführende Wirkung.

  • darmstimulierende Laxanzien (v.a. Bisacodyl, Natriumpicosulfat): Sie hemmen die intestinale Wasser- und Elektrolytresorption und führen im Darm zu einer Schleimhautreizung, wodurch Flüssigkeit und Elektrolyte ins Darmlumen sezerniert werden. Die Volumensteigerung im Darm regt die Peristaltik an und beschleunigt somit die Darmpassage.

  • Gleitmittel (Paraffin, Glycerin): Durch ihre ölige Konsistenz und die Vermischung mit dem Stuhl gleitet der Darminhalt besser. Zudem wirken sie stuhlaufweichend.

Allgemeine Indikationen für die Anwendung von Laxanzien sind z.B.:

  • (medikamentinduzierte) Obstipation

  • Darmentleerung vor operativen und diagnostischen Eingriffen am Darm

  • Verminderung der Bauchpresse bei schweren Erkrankungen.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B.:

  • Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts (Natrium- und Kaliumverluste und deren Folgen)

  • bei chronischem Gebrauch: irreversible Veränderungen der Darmstruktur (Darmatonie).

Allgemeine Kontraindikationen sind z.B.:

  • paralytischer oder mechanischer Ileus

  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa)

  • Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts.

Zu den Wirkstoffen, die die Darmmotorik beeinflussen, zählen Prucaloprid und Linaclotid. Sie werden ebenfalls zur Behandlung einer Obstipation eingesetzt. Carminativa wie pflanzliche Drogen mit ätherischen Ölen (z.B. Kümmel) wirken spasmolytisch. Die Silikone Dimeticon und Simeticon entschäumen den Darminhalt und beseitigen Gasansammlungen.

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    Grundlagen

    Eine Obstipation (weniger als 3 Stuhlentleerungen pro Woche wie auch eine Defäkation unter starkem Pressen) kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Am häufigsten ist die chronisch-habituelle Obstipation, die auf unseren heutigen Lebenswandel zurückgeht. Dieser ist gekennzeichnet durch eine ballaststoffarme Ernährung, eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel oder auch die Unterdrückung des Defäkationsreflexes (dieser wird ausgelöst durch eine entsprechende Füllung von Colon descendens und Sigmoid). Zur Behandlung einer Obstipation reicht daher meist eine Umstellung der Lebensgewohnheiten aus.

    Zu den weiteren Ursachen einer Obstipation zählen:

    • neurologische Ursachen: z.B. Morbus Parkinson, Querschnittslähmung, multiple Sklerose

    • Verengung des Darmlumens: z.B. durch Strikturen oder Stenosen bei Tumoren oder CED

    • Nebenwirkung von Arzneimitteln: z.B. von , , , wie , oder Laxanzien

    Obstipation

    Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

    Striktur

    Strikturen sind hochgradige Einengungen (Stenosen) eines Hohlorgans. Diese können entweder durch krankheitsbedingte Veränderungen wie Tumoren, Entzündungen oder Vernarbungen auftreten, oder Folge spastischer Muskelkontraktionen der glatten Muskulatur sein.

    Analfissur

    Eine Analfissur ist ein longitudinaler Einriss der Haut des Analkanals distal der Linea dentata, in 90 % im hinteren Kommissurbereich bei 6 Uhr in der SSL gelegen.

    Hernie

    Als Hernie bezeichnet man eine Ausstülpung des Peritoneum parietale durch erworbene oder angeborene Lücken, meist in der Bauchwand. Die Lücke ist die Bruchpforte, die peritoneale Ausstülpung der Bruchsack. Der Inhalt des Bruchsacks ist variabel und kann je nach Lokalisation Netz, Darm (Dünn- und Dickdarm) oder auch andere Organe enthalten.

    Hepatische Enzephalopathie

    Die hepatische Enzephalopathie ist ein neuropsychiatrisches Syndrom, das durch einen verstärkten Anfall neurotoxischer Substanzen im Gehirn bei fortgeschrittener Leberschädigung ausgelöst wird.

    Hypokaliämie

    Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.

    Hyponatriämie

    Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).

    Darmatonie

    Die Darmatonie ist eine Hemmung oder ein Verlust der Motilität des Magen-Darm-Trakts infolge einer Paralyse der Darmmuskulatur. Die Übergänge von der Obstipation zur Darmatonie und schließlich zum Ileus sind fließend.

    Hypokalzämie

    Vermindertes Gesamt-Kalzium im Serum. Von Hypokalzämie spricht man bei einem Serumkalzium < 2,2 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium < 1,1 mmol/l.

    Osteoporose

    Die Osteoporose ist ein generalisierter pathologischer Schwund an Knochenmasse mit gestörter Mikroarchitektur und verminderter Dichte und Qualität des Knochens, wodurch es häufig zu Frakturen kommt.

    Anorexia nervosa

    Anorexia nervosa ist eine Essstörung, mit starkem selbstverursachtem Gewichtsverlust. Kennzeichen sind ein Body-Mass-Index (BMI) ≤ 17,5 kg/m² bzw. ein Körpergewicht, das ≥ 15 % unter der dem Alter und der Körpergröße entsprechenden Norm liegt. Daneben besteht eine ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme.

    Bulimia nervosa

    Die Bulimia nervosa ist eine Störung des Essverhaltens, gekennzeichnet durch eine andauernde Beschäftigung mit Essen, der krankhaften Furcht, dick zu werden, sowie Essattacken, bei denen sehr große Mengen Nahrung in sehr kurzer Zeit aufgenommen werden. Zur Verhinderung des dickmachenden Effektes dienen verschiedene Verhaltensweisen: selbstinduziertes Erbrechen, missbräuchliche Einnahme von Medikamenten und zeitweilige Hungerperioden.

    Ileus

    Der Begriff „Ileus“ bezeichnet eine Störung der Darmpassage. Je nach Ursache werden ein mechanischer Ileus (mechanisches Hindernis) und ein paralytischer Ileus (Motilitätsstörung des Darms) unterschieden.

    Morbus Crohn

    Der Morbus Crohn ist eine segmental auftretende, diskontinuierliche, auch die tiefen Wandschichten erfassende chronische Entzündung des gesamten Magen-Darm-Trakts (häufigste Lokalisation: terminales Ileum und proximales Kolon).

    Colitis ulcerosa

    Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die vom Rektum ausgehend den Dickdarm befällt, aber auch extraintestinale Manifestationen auslösen kann.

    Ödem

    Unter einem Ödem versteht man eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Interstitium.

    Leberzirrhose

    Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.

    Meteorismus

    Beim Meteorismus handelt es sich um eine übermäßige Gasansammlung im Gastrointestinaltrakt mit Luftaufstoßen, Blähbauch, Schmerzen und Flatulenz.

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      zuletzt bearbeitet: 17.01.2023
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