Bestandteile des Magensafts
Die Magenschleimhaut produziert täglich 2–3 l Magensaft. Dieser besteht aus Salzsäure und Verdauungsenzymen (Pepsinogen), die die Schleimhaut angreifen, aber auch aus schützenden Verbindungen wie Hydrogencarbonal und Mucinen.
Die Salzsäure (HCl) wird von den Belegzellen (Parietalzellen) gebildet. Mithilfe eines Cl–-Transporters gelangen Cl–-Ionen in das Magenlumen, die H+-Ionen werden dagegen von einer Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) sezerniert. HCl schafft ein saures Milieu (pH 0,5–2) und aktiviert so die Verdauungsenzyme – Pepsinogen wird von den Hauptzellen gebildet und in das aktive Pepsin (eine Protease) umgewandelt –, tötet Mikroorganismen, setzt z.B. Calcium, Eisen oder Vitamin B12 aus den Nahrungsproteinen frei und regt die Pankreassekretion an, nachdem der Chymus in das Duodenum übergetreten ist.
Der Magen wird normalerweise von einer 0,5 mm dicken viskosen Schicht aus (pH 7) vor der Magensäure geschützt. Produziert wird der Magenschleim aus Hydrogencarbonat und Mucine (saccharidhaltige Glykoproteine) von Oberflächen- und Nebenzellen der Drüsen in der Magenwand, die kontinuierlich Magenschleim freisetzen. Das Hydrogencarbonat gelangt über Kapillarschlingen zum Magenepithel. Diese zuführenden Kapillaren werden insbesondere durch Prostaglandin E (PGE) offengehalten. Die Sekretion des protektiven Magenschleims wird durch PGE (über den EP-Rezeptor auf Nebenzellen) und Acetylcholin (über M-Rezeptoren der Belegzellen) stimuliert.