Grundlagen
Bei einer Gefäßverletzung binden über den GP-Ib/IX/V-Rezeptorkomplex in ihrer Plasmamembran an den , der im Komplex mit dem Gerinnungsfaktor VIII an subendotheliales, bei einem Endotheldefekt freiliegendes Kollagen gebunden ist. Durch diese Bindung wie auch durch Thrombin, das bei der Blutgerinnung gebildet wird, werden und durchlaufen daraufhin eine Reihe von Veränderungen. Unter anderem ändert der auf der Thrombozytenoberfläche seine Konformation, sodass er an vWF, an der subendothelialen Schicht und der Basalmembran wie auch an und bindet, wodurch die Bindung von Thrombozyten an die Gefäßwände und die Quervernetzung von Thrombozyten untereinander verstärkt wird. Zudem setzen die Thrombozyten eine Reihe von Inhaltsstoffen frei, darunter , das Eicosanoid , das unter Vermittlung der aus Arachidonsäure gebildet wird, und , die u.a. die Aktivierung weiterer Thrombozyten induzieren. Dabei wirken das biogene Amin Serotonin wie auch Thromboxan A zusätzlich vasokonstriktorisch.
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine passagere Durchblutungsstörung ohne bildgebendes Korrelat, deren Symptome sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.
Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.
Unter einem Bypass versteht man die operativ erstellte Überbrückung (→ Umgehung oder Ausschaltung) eines hochgradig stenosierten oder verschlossenen Gefäßes oder Hohlorgans durch ein autogenes oder alloplastisches (synthetisches) Korrelat. Einsatzgebiete sind z.B. die Gefäßchirurgie (Gefäßbypass) und die Viszeralchirurgie (z.B. Magenbypass).
Die Polycythaemia vera ist eine klonale Stammzellerkrankung aus der Gruppe der myeloproliferativen Neoplasien, die durch eine autonome klonale Proliferation einer oder mehrerer hämatopoetischer Zellreihen gekennzeichnet sind. Bei der PV sind meist alle 3 Zellreihen betroffen, v.a. aber die Erythropoese.
Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).
Als Gastritis bezeichnet man eine akute oder chronische Entzündung durch Erreger, Noxen, Stress oder Autoimmunprozesse, die eine oberflächliche Schädigung der Magenschleimhaut hervorruft.
Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).
Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.
Als hämorrhagische Diathese bezeichnet man eine angeborene oder erworbene verstärkte Blutungsneigung. Die Blutungen treten zu stark, zu lange oder ohne entsprechenden Anlass auf.
Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Ein Tinnitus kann in unterschiedlichen Formen auftreten: als reiner Ton, mit unterschiedlichen Frequenzen oder als Geräusch.
Eine plötzlich auftretende Rötung der Haut im Gesicht und am Oberkörper wird als Flush bezeichnet. Der Flush gehört zu den vasomotorischen Erythemen.
Eine Hirnblutung bezeichnet eine Blutung in das Hirnparenchym oder in die Ventrikel innerhalb des Schädelskeletts.
„Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.