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Cumarine

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 17 min
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Steckbrief

Synonym: Vitamin-K-Antagonisten (VKA)

Bei den Cumarinen handelt es sich um oral verabreichte, indirekt wirkende Antikoagulanzien. In Deutschland zugelassene Wirkstoffe sind Phenprocoumon und Warfarin.

Die dem Vitamin K strukturell ähnlichen Cumarine wirken, indem sie als Vitamin-K-Antagonisten den Vitamin-K-Stoffwechsel beeinflussen und die Vitamin-K-abhängige Synthese u.a. der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X in der Leber hemmen wie auch die Synthese der antikoagulatorischen Proteine Protein C und Protein S.

Das Vitamin-K-Cumarin-System ist sehr träge. Die Cumarinwirkung tritt erst nach ca. 2–3 Tagen ein und nach Absetzen der Wirkstoffe vergehen mehrere Tage, bis sich die Blutgerinnung normalisiert hat. Daher ist ein besonderes perioperatives Vorgehen, das die Umstellung auf niedermolekulares Heparin umfasst, nötig.

Indikationen für die Anwendung von Cumarinen sind z.B.:

  • Prophylaxe venöser Thrombembolien bei Phlebothrombose

  • Prophylaxe systemischer Embolien bei Vorhofflimmern, Klappenersatz, mechanischen Herzklappen.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B.:

  • Blutungen

  • Hautnekrosen.

Kontraindikationen sind z.B.:

  • florides Ulcus ventriculi

  • frischer ischämischer Insult

  • Endokarditis.

Es gibt zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen, die die Cumarinwirkung beeinflussen, wie Thrombozytenaggregationshemmer, Antiarrhythmika oder auch Antibiotika. Einfluss auf die Synthese der Gerinnungsfaktoren hat auch die Zufuhr von Vitamin K mit der Nahrung.

Antidote bei einer Überdosierung können große Mengen Vitamin K, Prothrombinkomplexkonzentrat oder Frischplasma sein.

Image description
Hemmung Vitamin-K-abhängiger Gerinnungsfaktoren durch Cumarine

Die dem Vitamin K strukturell ähnlichen Cumarine wirken, indem sie u.a.die Vitamin-K-abhängige Carboxylierung der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X in der Leber hemmen. Nicht carboxylierte Gerinnungsfaktoren sind nicht aktiv, die Blutgerinnung ist gehemmt.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2015)
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    Grundlagen

    Die Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X werden, neben den Proteinen C und S und anderen Proteinen, die an der Fibrinolyse beteiligt sind, durch die Carboxylierung am γ-C-Atom eines Glutamylrests (γ-Carboxylierung) aktiviert, sodass sie Ca2+ binden und mit den thrombozytären Phospholipiden interagieren können. Diese Carboxylierung ist von Vitamin K abhängig, das bei der Reaktion als Cofaktor dient.

    Vitamin K durchläuft bei dieser Reaktion einen Kreislauf (hier im Bild): Zunächst wird Vitamin K von einer Chinonreduktase zu Vitamin-K-Hydrochinon reduziert. Dieses dient als Cofaktor bei der Carboxylierung des Vitamin-K-abhängigen Proteins durch eine Carboxylase und wird in Vitamin-K-Epoxid umgewandelt. Mithilfe der Epoxidreduktase wird aus dem Epoxid Vitamin K regeneriert. Die Rolle des Vitamin K als Cofaktor der Carboxylase kannst du hier noch einmal wiederholen.

    Image description
    Funktion von Vitamin K bei der γ-Carboxylierung der Gerinnungsfaktoren

    Vitamin K wird durch eine NADPH-abhängige Chinonreduktase zu Vitamin-K-Hydrochinon reduziert. O2 wird angelagert. Über die Zwischenstufe Vitamin-K-Alkoxid, die die Carboxylierung des γ-C-Atoms eines Glutamylrests des Gerinnungsfaktors ermöglicht, entsteht das Vitamin-K-Epoxid. Aus diesem wird in einer von der Epoxidreduktase katalysierten Reaktion Vitamin K regeneriert. Cumarinderivate hemmen sowohl die Epoxid- als auch die Chinonreduktase.

    (Quelle: Königshoff, Brandenburger, Kurzlehrbuch Biochemie, Thieme, 2018)
    Phlebothrombose

    Eine Phlebothrombose ist eine Thrombose des tiefen Venensystems (TVT). In über 90% d.F. ist sie in den Bein- und Beckenvenen lokalisiert.

    Vorhofflimmern (VHF)

    Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Urtikaria

    Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).

    Aneurysma

    Ein Aneurysma ist eine segmentale, irreversible Ausweitung der Arterienwand auf das mehr als 1,5-Fache des normalen Lumens.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Leberzirrhose

    Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.

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      zuletzt bearbeitet: 06.03.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. rer. nat. Jürgen Hallbach, 27.06.2021
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