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        2. Grundlagen
        3. Charakteristika der Heparine
        4. Charakteristika der Heparinoide
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Heparine und Heparinoide

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  • Lesezeit: 16 min
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Steckbrief

Heparine

Heparine sind stark sulfatierte Glykosaminoglykane und zählen zu den indirekt wirkenden Antikoagulanzien. Sie werden eingeteilt in:

  • unfraktionierte Heparine (UFH, Standardheparin)

  • fraktionierte, niedermolekulare Heparine (NMH, Wirkstoffe sind z.B. Certoparin, Dalteparin, Enoxaparin und Nadroparin-Calcium).

Heparine wirken, indem sie die hemmende Wirkung von Antithrombin (AT) auf Serinproteasen der Blutgerinnung – hauptsächlich die Faktoren IIa und Xa – verstärken bzw. beschleunigen. Dabei wirken UFH auf die AT-vermittelte Hemmung von Faktor IIa (Thrombin) und Faktor Xa, NMH verstärken spezifisch die AT-Wirkung auf Faktor Xa.

Indikationen für die (parenterale) Anwendung von Heparinen sind u.a. die peri- und postoperative Thromboseprophylaxe wie auch die Thrombosetherapie.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B.:

  • Blutungen an Haut und Schleimhäuten

  • heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT I und HIT II).

Kontraindikationen sind z.B.:

  • Erkrankungen mit erhöhtem Blutungsrisiko

  • erhöhte Blutungsgefahr bei Organläsionen

  • allergisch bedingte Thrombozytopenie (HIT II).

Es gibt einige Wechselwirkungen z.B. mit Thombozytenaggregationshemmern.

Insbesondere die UFH können mit Protamin antagonisiert werden.

Heparinoide

Heparinoide (Danaparoid, Fondaparinux) sind ebenfalls indirekt wirkende Antikoagulanzien. Es handelt sich um synthetische Verbindungen, die den Heparinen strukturell ähneln. Sie wirken ebenfalls durch Aktivierung von Antithrombin und verstärken bzw. beschleunigen selektiv dessen hemmende Wirkung auf Faktor Xa. Heparinoide werden wie die Heparine parenteral verabreicht. Die Indikationen entsprechen denen der Heparine. Bei einer heparininduzierten Thrombozytopenie Typ II (HIT II) kann Danaparoid jedoch Heparine als Antikoagulanzien ersetzen.

Image description
Herkunft, Struktur und Wirkmechanismus der Heparine und Heparinoide

Heparin ist in hoher Konzentration in Vesikeln von Gewebemastzellen enthalten, therapeutisches Heparin wird u.a. aus der Mukosa von Schweinedärmen gewonnen. Standardheparin (unfraktioniertes Heparin, UFH; links) beschleunigt bzw. verstärkt die hemmende Wirkung von Antithrombin auf Faktor IIa und Faktor Xa. Niedermolekulare Heparine (NMH; Mitte) wie auch das Heparinoid Fondaparinux verstärken spezifisch die Wirkung auf Faktor Xa. UFH lassen sich vollständig durch Protamin antagonisieren, bei NMH und Fondaparinux ist der Anteil geringer. Die Gefahr der heparininduzierten Thrombozytopenie II (HIT II) ist bei UFH am größten.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2015)
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    Grundlagen

    Vom Körper gebildetes Heparin ist, zusammen mit Histamin, in hoher Konzentration in Vesikeln von Gewebemastzellen enthalten. Besonders reich an Heparin sind Leber, Lunge und Dünndarmmukosa. Die physiologische Bedeutung des körpereigenen Heparins ist noch ungeklärt.

    Das Polymer Heparin zählt zu den Glykosaminoglykanen und ist aus Glucosamin (selten N-Acetylglucosamin) und Hexuronsäuren (Glucuron- oder Iduronsäure) aufgebaut. Die meisten Glucosamine sind N- und O-sulfatiert, außerdem kann die Iduronsäure O-sulfatiert vorliegen, die Glucuronsäuren tragen Carboxygruppen. Die Sulfat- und Carboxygruppen sind unter physiologischen Bedingungen negativ geladen. Die Zusammensetzung ist variabel bezüglich der Substitution, des Anteils an Iduronsäure und der Kettenlänge. Auf die strukturelle Variabilität geht die unterschiedliche gerinnungshemmende Wirksamkeit einzelner Heparinchargen zurück.

    Die Struktur der Glykosaminoglykane kannst du dir noch einmal ansehen.

    Image description
    Die Blutgerinnungskaskade sowie die Einflussmöglichkeiten von Arzneistoffen

    Die direkten Antikoagulanzien wirken direkt auf die Gerinnungsfaktoren, während Cumarine als indirekt wirkende Antikoagulanzien die Carboxylierung der Faktoren während ihrer Synthese in der Leber blockieren (roter Kreis). PL, Phospholipide

    (Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Phlebothrombose

    Eine Phlebothrombose ist eine Thrombose des tiefen Venensystems (TVT). In über 90% d.F. ist sie in den Bein- und Beckenvenen lokalisiert.

    Haarausfall (Effluvium)

    Effluvium bezeichnet einen gesteigerten, umschriebenen oder diffusen Haarverlust (> 100 Haare/Tag).

    Osteoporose

    Die Osteoporose ist ein generalisierter pathologischer Schwund an Knochenmasse mit gestörter Mikroarchitektur und verminderter Dichte und Qualität des Knochens, wodurch es häufig zu Frakturen kommt.

    Hypoaldosteronismus

    Beim Hypoaldosteronismus handelt es sich um einen Mangel an Aldosteron adrenaler (primär) oder extraadrenaler (sekundär) Genese.

    Hämorrhagische Diathese

    Als hämorrhagische Diathese bezeichnet man eine angeborene oder erworbene verstärkte Blutungsneigung. Die Blutungen treten zu stark, zu lange oder ohne entsprechenden Anlass auf.

    Diabetische Retinopathie

    Die diabetische Retinopathie ist eine Mikroangiopathie im Bereich der Retina bei Diabetes mellitus.

    Periduralanästhesie

    Bei der Periduralanästhesie erfolgt die Injektion eines Lokalanästhetikums – einmalig oder über einen einliegenden Katheter kontinuierlich – in den Periduralraum (= Epiduralraum). Dadurch wird eine temporäre segmentale Blockade – abhängig von der Punktionshöhe – der thorakalen, lumbalen oder sakralen Spinalnervensegmente ausgelöst. Je nach Konzentration der Lokalanästhetika erfolgt eine sympathische, sensorische oder motorische Blockade.

    Spinalanästhesie

    Bei der Spinalanästhesie erfolgt die Injektion eines Lokalanästhetikums auf Höhe der Lendenwirbelsäule in den Subarachnoidalraum (intrathekal). Dadurch wird eine temporäre segmentale Blockade der Spinalnervenwurzeln (sympathisch, sensorisch und motorisch) ausgelöst, die in einer Betäubung der unteren Körperhälfte resultiert.

    Blutungsanämie

    Blutungsanämien sind Anämien aufgrund von akuten oder chronischen Blutverlusten.

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

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      zuletzt bearbeitet: 06.03.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. rer. nat. Jürgen Hallbach, 27.06.2021
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