Grundlagen
Vom Körper gebildetes Heparin ist, zusammen mit Histamin, in hoher Konzentration in Vesikeln von Gewebemastzellen enthalten. Besonders reich an Heparin sind Leber, Lunge und Dünndarmmukosa. Die physiologische Bedeutung des körpereigenen Heparins ist noch ungeklärt.
Das Polymer Heparin zählt zu den Glykosaminoglykanen und ist aus Glucosamin (selten N-Acetylglucosamin) und Hexuronsäuren (Glucuron- oder Iduronsäure) aufgebaut. Die meisten Glucosamine sind N- und O-sulfatiert, außerdem kann die Iduronsäure O-sulfatiert vorliegen, die Glucuronsäuren tragen Carboxygruppen. Die Sulfat- und Carboxygruppen sind unter physiologischen Bedingungen negativ geladen. Die Zusammensetzung ist variabel bezüglich der Substitution, des Anteils an Iduronsäure und der Kettenlänge. Auf die strukturelle Variabilität geht die unterschiedliche gerinnungshemmende Wirksamkeit einzelner Heparinchargen zurück.
Die Struktur der Glykosaminoglykane kannst du dir noch einmal ansehen.

Die Blutgerinnungskaskade sowie die Einflussmöglichkeiten von Arzneistoffen
Die direkten Antikoagulanzien wirken direkt auf die Gerinnungsfaktoren, während Cumarine als indirekt wirkende Antikoagulanzien die Carboxylierung der Faktoren während ihrer Synthese in der Leber blockieren (roter Kreis). PL, Phospholipide
(Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Eine Phlebothrombose ist eine Thrombose des tiefen Venensystems (TVT). In über 90% d.F. ist sie in den Bein- und Beckenvenen lokalisiert.
Effluvium bezeichnet einen gesteigerten, umschriebenen oder diffusen Haarverlust (> 100 Haare/Tag).
Die Osteoporose ist ein generalisierter pathologischer Schwund an Knochenmasse mit gestörter Mikroarchitektur und verminderter Dichte und Qualität des Knochens, wodurch es häufig zu Frakturen kommt.
Beim Hypoaldosteronismus handelt es sich um einen Mangel an Aldosteron adrenaler (primär) oder extraadrenaler (sekundär) Genese.
Als hämorrhagische Diathese bezeichnet man eine angeborene oder erworbene verstärkte Blutungsneigung. Die Blutungen treten zu stark, zu lange oder ohne entsprechenden Anlass auf.
Die diabetische Retinopathie ist eine Mikroangiopathie im Bereich der Retina bei Diabetes mellitus.
Bei der Periduralanästhesie erfolgt die Injektion eines Lokalanästhetikums – einmalig oder über einen einliegenden Katheter kontinuierlich – in den Periduralraum (= Epiduralraum). Dadurch wird eine temporäre segmentale Blockade – abhängig von der Punktionshöhe – der thorakalen, lumbalen oder sakralen Spinalnervensegmente ausgelöst. Je nach Konzentration der Lokalanästhetika erfolgt eine sympathische, sensorische oder motorische Blockade.
Bei der Spinalanästhesie erfolgt die Injektion eines Lokalanästhetikums auf Höhe der Lendenwirbelsäule in den Subarachnoidalraum (intrathekal). Dadurch wird eine temporäre segmentale Blockade der Spinalnervenwurzeln (sympathisch, sensorisch und motorisch) ausgelöst, die in einer Betäubung der unteren Körperhälfte resultiert.
Blutungsanämien sind Anämien aufgrund von akuten oder chronischen Blutverlusten.
Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.