thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Pharmakologie

  • Arzneistoffliste des IMPP K
  • Allgemeine Pharmakologie
  • Sympathisches Nervensystem
  • Parasympathisches Nervensystem
  • Motorisches und sensibles Nervensystem
  • Gefäßsystem
  • Herz
  • Atmungssystem
  • Flüssigkeitshaushalt
  • Blut und blutbildendes System
    • Blutbildendes System
    • Blutgerinnung
      • Antikoagulanzien: Überblick K
      • Hirudine und Hirudinanaloga K
      • Direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) K
        1. Steckbrief
        2. Grundlagen
        3. Charakteristika der DOAKs
        4. IMPP-Fakten im Überblick
      • Heparine und Heparinoide K
      • Cumarine K
      • Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation K
      • Fibrinolytika K
  • Gewebshormone
  • Magen-Darm-Funktion
  • Analgetika
  • Zentrales Nervensystem
  • Harnsäurestoffwechsel, Fettstoffwechsel, Knochenstoffwechsel
  • Hormonelles System
  • Antibiotika
  • Antimykotika
  • Antiprotozoika, Anthelmintika
  • Virostatika
  • Tumortherapeutika
  • Immunsystem

Direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 12 min
  • alles schließen

Steckbrief

Synonyme: neue orale Antikoagulanzien (NOAKs), nicht-VKA (Vitamin-K-Antagonisten), orale Antikoagulanzien, DOAC(s)

Bei den DOAKs handelt es sich um eine Gruppe von direkt wirkenden Antikoagulanzien mit oraler Anwendung. Von den DOAKs sind zu unterscheiden: Cumarine (indirekte Wirkung, orale Verabreichung), Hirudine (direkte Wirkung, parenterale Verabreichung), Heparine und Heparinoide (indirekte Wirkung, parenterale Verabreichung).

DOAKs wirken an unterschiedlichen Stellen der Gerinnungskaskade: Die Gruppe umfasst Hemmstoffe von Faktor Xa (Wirkstoffe: Apixaban, Edoxaban, Rivaroxaban); sie wirken, indem sie die Bildung von Thrombin inhibieren. Dabigatran ist ein nicht peptidisches Hirudinanalogon und Hemmstoff von Faktor IIa; es wirkt, indem es freies und fibringebundenes Thrombin inhibiert (die Wirkung von Dabigatran wird bei den Hirudinen und Hirudinanaloga besprochen).

Indikationen für die Anwendung von DOAKs sind u.a. die Prophylaxe von Thrombembolien nach Einsatz von Hüft- und Kniegelenkprothesen, die Vermeidung von Schlaganfällen bei Vorhoffflimmern und die Akuttherapie tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien sowie zur anschließenden Rezidivprophylaxe.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B.:

  • gastrointestinale und urogenitale Blutungen

  • Anämie

  • Hämaturie.

Kontraindikationen sind z.B.:

  • schwere Niereninsuffizienz

  • klinisch relevante Blutungen

  • Gerinnungsstörungen.

Es gibt einige Wechselwirkungen z.B. mit CYP3A4/P-Gp-Inhibitoren und -Induktoren bzw. reinen P-Gp-Inhibitoren und -Induktoren wie auch Hemmstoffen der Thrombozytenaggregation.

Als Antidot können bei schweren Blutungen Antikörper gegen Dabigatran bzw. ein Inhibitor für Rivaroxaban u.ä. Faktor Xa-Hemmstoffe eingesetzt werden.

    Abbrechen Speichern

    Grundlagen

    DOAKs stellen eine verhältnismäßig neue Gruppe von Gerinnungshemmern dar, die wie die Cumarine zwar ebenfalls oral eingenommen werden können, jedoch direkt wirken. Dagegen wirken Heparine und Heparinoide indirekt und werden parenteral appliziert.

    Charakteristika der DOAKs

    Wirkstoffe

    Zu der neuen Wirkstoffgruppe der direkt wirkenden und oral verabreichten Antikoagulanzien zählen:

    • Hemmstoffe von Faktor Xa:

      • Apixaban

      • Edoxaban

      • Rivaroxaban: Oxazolidinonderivat

    • Hemmstoff von Faktor IIa (Thrombin):

      • Dabigatran: nicht peptidisches Hirudinanalogon; verabreicht als Prodrug Dabigatranetexilat.

    Image description
    Strukturformel von Rivaroxaban

    (Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Image description
    Strukturformel von Dabigatranetexilat

    (Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Wirkungen

    hemmen die Bildung von Faktor IIa (Thrombin) aus Faktor II (Prothrombin), während bereits vorhandenes Thrombin wirksam bleibt. aPTT wie auch Prothrombinzeit sind nicht wesentlich verlängert. Die Anti-Faktor-Xa-Aktivität im Plasma ist stark erhöht.

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Vorhofflimmern (VHF)

    Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Akutes Koronarsyndrom (ACS)

    Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Hämaturie

    Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Urtikaria

    Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Synkope

    Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.

    Nasenbluten

    Als Nasenbluten wird eine Blutung aus der Nase bezeichnet.

    Hämatochezie

    Unter Hämatochezie versteht man sichtbares, hellrotes oder dunkelrotes Blut im Stuhl.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Hirudine und Hirudinanaloga
      Nächster Artikel
      Heparine und Heparinoide

      Direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs)

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Checkliste Neurologie“
      Zeige Treffer in „Checkliste Intensivmedizin“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Pharmakologie und Toxikologie“
      Zeige Treffer in „Checkliste Chirurgie“
      Springe in „Checkliste Neurologie“ direkt zu:
      Orale Antikoagulanzien

      Orale Antikoagulanzien Checkliste Neurologie Grauer Teil Diagnostische Grundlagen Therapieprinzipien Therapieprinzipien Antikoagulation Orale Antikoagulanzien Orale Antikoagulanzien Einteilung der oralen Antikoagulanzien Direkte orale Antikoagulanzien DOAK DOAK Direkte orale Antikoagulanzien Synonym...

      Antikoagulation

      Antikoagulation Checkliste Neurologie Grauer Teil Diagnostische Grundlagen Therapieprinzipien Therapieprinzipien Antikoagulation Antikoagulation J M Hahn Heparin Heparin Wirkung Bindung an Antithrombin III AT III → Aktivierung von AT III mit Hemmung der prokoagulatorischen Faktoren Xa und IIa bei AT...

      Ischämische Erkrankungen des ZNS

      Ischämische Erkrankungen des ZNS Checkliste Neurologie Blauer Teil Neurologische Krankheitsbilder Ischämische Erkrankungen des ZNS Ischämische Erkrankungen des ZNS H Grehl F Reinhardt Einteilung Ursachen Mechanismen Definitionen und Einteilungen Infarkt Hirn Ischämie zerebrale Schlaganfall Schlaganf...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 06.03.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. rer. nat. Jürgen Hallbach, 27.06.2021
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet