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Carboanhydrasehemmstoffe

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 8 min
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Steckbrief

Carboanhydrasehemmstoffe (z.B. die Wirkstoffe Acetazolamid, Dorzolamid und Brinzolamid) wirken, indem sie die Carboanhydrase in den Zellen des proximalen Tubulus kompetitiv hemmen. Dadurch steht weniger H+ zum Austausch gegen Na+ aus dem Primärharn zur Verfügung, Na+, Equation und aus osmotischen Gründen auch Wasser verbleiben im Lumen des Tubulus, die Harnausscheidung steigt an, es resultiert eine metabolische Azidose. Ein ähnlicher Mechanismus reduziert am Auge die Produktion von Kammerwasser. Durch die Hemmung der Na+-Rückresorption ist die Na+-Konzentration im distalen Tubulus erhöht. Dadurch steigt die Resorption von Na+ im Austausch gegen K+ an. Die Folge ist ein Verlust von K+ in den Urin.

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Wirkung der Carboanhydrasehemmstoffe

Carboanhydrasehemmstoffe inhibieren die Carboanhydrase auf der luminale Seite der Tubuluszellen. Es stehen weniger Protonen für den Rückresorption von Na+ durch den Na+/H+-Antiporter zur Verfügung, sodass weniger Na+-Ionen in die Tubuluszellen aufgenommen werden und stattdessen im Harn verbleiben. Im Primärharn werden zudem weniger Equation-Ionen abgefangen und über CO2 rückresorbiert. CAH, Carboanhydrase

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2015)

Acetazolamid wird wegen der Elektrolyt- und Hydrogencarbonatverluste kaum noch als Diuretikum angewendet. Indikationen sind das akute und chronische Glaukom und die Höhenkrankheit.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B. Hypokaliämie, Hyperglykämie, metabolische Azidose, gastrointestinale Beschwerden und allergische Reaktionen.

Kontraindiziert ist die Anwendung z.B. bei Hypokaliämie, Hypovolämie oder Hyponatriämie, Sulfonamidüberempfindlichkeit wie auch Schwangerschaft und Stillzeit.

Es gibt einige Wechselwirkungen, z.B. mit Lithium und anderen Diuretika.

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    Grundlagen

    Die Carboanhydrase beschleunigt die Gleichgewichtseinstellung der folgenden Reaktion:

    Equation

    Im proximalen Tubulus ist der luminale Na+/H+-Antiporter für einen Großteil der Na+-Rückresorption verantwortlich. Das aus dem Tubulus transportierte Proton verbindet sich im Primärharn mit einen Hydrogencarbonatanion (, welches das luminale Tubulusepithel nicht durchqueren kann, zu (HCO). Aus der Kohlensäure entsteht, katalysiert von der Carboanhydrase, CO, das die Zellmembran passiert. Im Zytosol entsteht aus CO und HO, ebenfalls enzymkatalysiert, wieder Kohlensäure. Diese dissoziiert in ein Proton, das vom Na/H-Antiporter wieder gegen Na ausgetauscht werden kann, und in Hydrogencarbonat, das über den basolateralen ins Interstitium abgegeben wird. Die Carboanhydrase stellt also Protonen für den Na/H-Antiporter und Hydrogencarbonationen für den Na--Symporter bereit.

    Rolando-Epilepsie

    Die Rolando-Epilepsie ist die häufigste im Kindesalter auftretende Epilepsie genetischen Ursprungs.

    Pseudotumor cerebri

    Der Pseudotumor cerebri bezeichnet eine intrakranielle Drucksteigerung (Liquordruck > 25 cm H2O, gemessen in Seitenlage), bei der keine intrakranielle Raumforderung oder akute Thrombose der venösen Blutleiter nachgewiesen werden kann.

    Hypokaliämie

    Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.

    Hyperglykämie

    Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).

    Metabolische Azidose

    Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Hypovolämie

    Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.

    Hyponatriämie

    Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).

    Clearance

    Die Plasmaclearance, kurz: Clearance (Cltot, Gesamtkörperclearance), beschreibt ein fiktives Plasmavolumen, das pro Zeiteinheit komplett vom Arzneistoff befreit wird. Sie ist ein Maß für die Eliminierungsleistung und wird in ml/min gemessen.

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      zuletzt bearbeitet: 03.03.2023
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Thomas Herdegen, 19.08.2021
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