Grundlagen
Der Second Messenger cAMP spielt z.B. bei der Regulation der Aktivität von Schlüsselenzymen, der Transkriptionskontrolle und der Regulation von Ionenkanälen eine wichtige Rolle. Durch Aktivierung der cAMP-abhängigen Proteinkinase A (PKA) vermittelt ein erhöhter cAMP-Spiegel beispielsweise eine erhöhte Kontraktilität der Herzmuskulatur (→ positiv inotroper Effekt), während der Tonus der glatten Muskulatur verringert wird (→ Vasodilatation).
Die Vorgänge bei der Kontraktion der glatten Muskulatur und bei der Herzaktion kannst du dir in der Physiologie (Vorklinik) noch einmal ansehen.
Die Besetzung von β-Rezeptoren mit Noradrenalin (NA) führt über ein G-Protein zur Aktivierung der Adenylatzyklase und damit zum Anstieg der cAMP-Konzentration. cAMP aktiviert die Proteinkinase A, die über eine Hemmung der Myosin-leichte-Ketten-Kinase (MLKK) sowie eine Aktivierung der Myosin-leichte-Ketten-Phosphatase (MLKP) zur Relaxation der Gefäßmuskulatur und somit zur Vasodilatation führt. Unterstützt wird dieser Vorgang durch eine cAMP-abhängige Aktivierung der Ca-ATPase. Diese entfernt Ca aus dem Zytosol und verhindert dadurch die Komplexbildung von Ca-Calmodulin mit der MLKK.
Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, den Organismus seinen Bedürfnissen entsprechend mit Blut (bzw. Sauerstoff) zu versorgen. Je nach Ausprägung ist der Gewebestoffwechsel bei Belastung oder bereits schon in Ruhe nicht mehr sichergestellt.
Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.
Bei der akuten Herzinsuffizienz kommt es plötzlich oder progredient zu einer Abnahme der myokardialen Pumpfunktion mit konsekutiver Abnahme des Schlagvolumens und einer mangelnden Sauerstoffversorgung der Organe. Je nach vorwiegend betroffenem Herzteil unterscheidet man eine akute Rechts-, Links- oder Globalinsuffizienz. Eine akute Herzinsuffizienz kann mit oder auch ohne vorbestehende kardiale Erkrankung auftreten.
Eine Tachyarrhythmie ist eine tachykarde Herzrhythmusstörung mit einer Herzfrequenz > 100/min. Je nach Ursprung der Störung wird zwischen supraventrikulären (= oberhalb der Bifurkation des His-Bündels) und ventrikulären Tachyarrhythmien unterschieden.
Beim Kammerflimmern bestehen völlig ungeregelte, tachykarde Kammeraktionen mit einer Frequenz von 300–500/min.
Eine arterielle Hypotonie ist eine Verminderung des Blutdrucks auf systolisch < 100 mmHg und diastolisch < 60 mmHg.
Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.
Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.
Bei einem Herzklappenfehler liegt eine Fehlfunktion einer oder mehrerer Herzklappen vor (z.T. sind auch umgebende Strukturen mitbetroffen), die sich als Stenose, Insuffizienz oder eine Kombination aus beidem manifestieren kann. Im Gegensatz zu angeborenen Vitien entstehen erworbene an zuvor gesunden Herzklappen.
Kardiomyopathien sind eine Gruppe primärer oder sekundärer Erkrankungen des Myokards, die von einer mechanischen oder auch elektrischen Dysfunktion begleitet sind und je nach Ausprägung eine ventrikuläre Hypertrophie oder Dilatation bedingen.