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NO-Donatoren

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 12 min
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Steckbrief

Synonym: Nitrovasodilatatoren

NO-Donatoren sind Pharmaka, die in der glatten Muskulatur der Gefäße des großen und kleinen Kreislaufs und der ableitenden Harn- und Gallenwege abgebaut werden und Stickstoffmonoxid (NO) freisetzen.

Die Wirkstoffe werden je nach Art der NO-Freisetzung eingeteilt in:

  • Wirkstoffe mit enzymatischer NO-Freisetzung (organische Nitrate): Glycerintrinitrat (Nitroglycerin), Isosorbiddinitrat, Isosorbid-5-mononitrat, Pentaerithrityltetranitrat

  • Wirkstoffe mit nicht enzymatischer NO-Freisetzung: Molsidomin, Nitropussid-Natrium.

NO-Donatoren wirken, indem sie die Wirkung des u.a. im Endothel gebildeten, chemisch sehr instabilen Second Messengers NO imitieren, der über seine relaxierende Wirkung auf die glatte Gefäßmuskulatur zu einer Vasodilatation führt. Dies hat zwei für das Herz wesentliche Auswirkungen:

  • Verringerung des myokardialen O2-Bedarfs: insbesondere durch Senkung der Vorlast (der dilatierende Effekt der NO-Donatoren ist im venösen Strombett stärker als im arteriellen → venöses Pooling → Reduktion des venösen Blutangebots an das Herz); in hohen Dosierungen wird auch die Nachlast gesenkt

  • Erhöhung des myokardialen O2-Angebots durch eine Dilatation der Koronargefäße und eine Steigerung der koronaren Durchblutung.

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Wirkungen von NO-Donatoren auf das Gefäßsystem und das Herz

NO-Donatoren senken den myokardialen Sauerstoffbedarf, indem sie das venöse Blutangebot an das Herz und dadurch die Vorlast verringern. In höheren Dosierungen verringern die Wirkstoffe durch eine Dilatation arterieller Widerstandsgefäße zudem die Nachlast und tragen auch darüber zur Senkung des myokardialen Sauerstoffbedarfs bei. Das myokardiale Sauerstoffangebot wird durch eine Verbesserung der Myokardperfusion gesteigert.

(nach Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2015)

Indikationen für die Anwendung von NO-Donatoren sind z.B.:

  • koronare Herzkrankheit (KHK): z.B. akute Angina-pectoris-Anfälle oder Prophylaxe und Langzeittherapie von Angina pectoris

  • kardiales Lungenödem (akute und chronische Linksherzinsuffizienz).

Typische unerwünschte Wirkungen sind z.B.:

  • Nitratkopfschmerz

  • Kreislaufdysregulation mit Hypotonie.

Kontraindikationen sind z.B.:

  • kardiogener Schock

  • ausgeprägte Hypotonie.

Wechselwirkungen bestehen z.B. mit Phosphodiesterase-5-Hemmern, Antihypertensiva und Heparin.

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    Grundlagen

    Stickstoffmonoxid (NO) ist ein sehr kurzlebiger extra- und intrazellulärer Signalstoff und bedeutender physiologischer Vasodilatator. Es wird von NO-Synthasen gebildet, von denen es 3 Isozyme gibt:

    • neuronale NOS (nNOS): konstitutive Expression in nitrergen Nervenzellen

    • endotheliale NOS (eNOS): konstitutive Expression in vaskulären Endothelzellen

    • induzierbare NOS (iNOS): durch Entzündungsvorgänge induzierte Expression in Entzündungszellen und anderen Zellen.

    Die Aktivität der (und der nNOS) wird von der reguliert. Diese steigt, wenn aufgrund einer erhöhten Schubspannung (also die Kraft, die abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit auf das Endothel wirkt) verschiedene Substanzen wie Bradykinin, Prostaglandine oder Histamin an Rezeptoren auf den Endothelzellen binden oder wenn sich durch eine Erregung eines Neurons Ca-Kanäle in der Zellmembran öffnen. NO wird gebildet, diffundiert zu den glatten Gefäßmuskelzellen in der Umgebung und aktiviert dort die lösliche Form der . Die Erhöhung des führt über die Aktivierung der Proteinkinase G und der Myosin-Leichte-Ketten-Phosphatase (MLKP) zu einer . Gefördert wird die Erschlaffung der glatten Muskulatur dadurch, dass NO die Leitfähigkeit der Muskelzellen für K-Ionen erhöht und so eine Hyperpolarisation der Membran hervorruft.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    First-Pass-Effekt

    Unter First-Pass-Effekt versteht man die Verstoffwechslung einer Substanz bei ihrer ersten Passage durch die Leber. Oral verabreichte Pharmaka passieren nach Aufnahme im Dünndarm im Pfortaderblut die Leber und können dort schon vor Erreichen des systemischen Kreislaufs metabolisiert werden. Der First-Pass-Effekt verringert die Bioverfügbarkeit. Er kann umgangen werden durch intravenöse, intramuskuläre, transdermale, rektale etc. Applikation. Bei eingeschränkter Leberfunktion ist der First-Pass-Effekt geringer ausgeprägt.

    Akutes Koronarsyndrom (ACS)

    Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Hypertensive Krise

    Ein kritisch erhöhter arterieller Blutdruck (RR ≥ 180/110 mmHg) ohne Hinweis auf akute hypertensive Organschädigungen wird als hypertensive Krise bzw. Entgleisung bezeichnet (in Abgrenzung zum hypertensiven Notfall, bei dem diese klinischen Hinweise auf Organschädigungen vorliegen).

    Gallenkolik

    Eine Gallenkolik beschreibt kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch oder Epigastrium aufgrund von Steinen in der Gallenblase (symptomatische Cholezystolithiasis) ohne das Vorliegen einer Entzündung. Es wird dann auch von "unkompliziertem Gallensteinleiden" gesprochen.

    Achalasie

    Die Achalasie ist eine neuromuskuläre Erkrankung mit funktioneller Obstruktion des Ösophagus, die durch eine verminderte Peristaltik, eine fehlende schluckreflektorische Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters und in deren Folge zunehmende Dilatation des tubulären Ösophagus gekennzeichnet ist.

    Analfissur

    Eine Analfissur ist ein longitudinaler Einriss der Haut des Analkanals distal der Linea dentata, in 90 % im hinteren Kommissurbereich bei 6 Uhr in der Steinschnittlage gelegen.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Flush (Flush-Symptom)

    Eine plötzlich auftretende Rötung der Haut im Gesicht und am Oberkörper wird als Flush bezeichnet. Der Flush gehört zu den vasomotorischen Erythemen.

    Gastroösophagealer Reflux

    Unter gastroösophagealem Reflux versteht man den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre.

    Kardiogener Schock

    Der kardiogene Schock ist ein Schock, der primär durch eine akute systolische und/oder diastolische Funktionsstörung des Herzens hervorgerufen wird und sich durch eine kritische Verminderung der myokardialen Pumpleistung mit konsekutiver Sauerstoffminderversorgung der Organe auszeichnet.

    Aortenklappenstenose

    Bei der Aortenklappenstenose liegt eine Einengung des linksventrikulären Ausflusstrakts auf Höhe der Aortenklappe vor mit systolischem Druckgradienten zwischen dem linken Ventrikel und der Aorta ascendens.

    Hirnblutung

    Eine Hirnblutung bezeichnet eine Blutung in das Hirnparenchym oder in die Ventrikel innerhalb des Schädelskeletts.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

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      zuletzt bearbeitet: 23.08.2022
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