thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Pharmakologie

  • Arzneistoffliste des IMPP K
  • Allgemeine Pharmakologie
  • Sympathisches Nervensystem
  • Parasympathisches Nervensystem
  • Motorisches und sensibles Nervensystem
  • Gefäßsystem
    • Medikamente mit Einfluss auf den Gefäßtonus: Überblick K
    • Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
      • Reninhemmer K
      • ACE-Hemmer K
        1. Steckbrief
        2. Grundlagen
        3. Charakteristika der ACE-Hemmer
        4. IMPP-Fakten im Überblick
      • AT1-Rezeptor-Antagonisten K
    • Relaxanzien der Gefäßmuskulatur
  • Herz
  • Atmungssystem
  • Flüssigkeitshaushalt
  • Blut und blutbildendes System
  • Gewebshormone
  • Magen-Darm-Funktion
  • Analgetika
  • Zentrales Nervensystem
  • Harnsäurestoffwechsel, Fettstoffwechsel, Knochenstoffwechsel
  • Hormonelles System
  • Antibiotika
  • Antimykotika
  • Antiprotozoika, Anthelmintika
  • Virostatika
  • Tumortherapeutika
  • Immunsystem

ACE-Hemmer

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 15 min
  • alles schließen

Steckbrief

ACE-Hemmer sind Pharmaka, die ihre Wirkung über eine Inhibition des Angiotensin converting Enzyme (ACE) entfalten. Dadurch hemmen sie die Angiotensin-II-Synthese und den Bradykininabbau.

Von den ACE-Hemmern sind nur wenige direkt wirksam. Bei einem Großteil der Wirkstoffe handelt es sich um Prodrugs, die durch Hydrolyse aktiviert werden müssen.

  • direkt wirksame Substanzen: Captopril, Lisinopril

  • Prodrugs: Benazepril, Cilazapril, Enalapril, Fosinopril, Moexipril, Perindopril, Quinapril, Ramipril, Spirapril, Trandolapril.

ACE-Hemmer wirken, indem sie das ACE reversibel inhibieren, sodass weniger Angiotensin II gebildet wird. Folgen des verringerten Angiotensin-II-Spiegels sind:

  • Vasodilatation

  • Wasser- und NaCl-Resorption in der Niere ↓

  • Aldosteronbildung ↓

  • Noradrenalinausschüttung ↓

  • Reninfreisetzung ↑

  • kardiale Hypertrophie bei arterieller Hypertonie und kardiales Remodeling nach Myokardinfarkt ↓.

Daraus resultiert eine Entlastung des Herzens. ACE-Hemmer wirken außerdem nephroprotektiv. Zudem hemmen sie den Abbau von Bradykinin.

Image description
Wirkung von ACE-Hemmern

ACE-Hemmer inhibieren die Aktivität des ACE (Angiontensin converting Enzyme), das Angiotensin I in Angiontensin II umwandelt.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2015)

Zu den Indikationen für die Gabe von ACE-Hemmern zählen v.a:

  • arterielle Hypertonie

  • chronische Herzinsuffizienz und Myokardinfarkt

  • diabetische Nephropathie.

An unerwünschten Wirkungen sind insbesondere zu nennen:

  • unproduktiver Reizhusten

  • Angioödem

  • Hyperkaliämie.

Kontraindikationen für die Gabe von ACE-Hemmern sind z.B.:

  • idiopathisches oder hereditäres Angioödem in der Anamnese

  • Schwangerschaft und Stillzeit

  • beidseitige Nierenarterienstenose.

Es gibt zahlreiche Wechselwirkungen, die weitestgehend denen der AT1-Rezeptor-Antagonisten entsprechen, bis auf die Wechselwirkung mit Antazida, die bei den ACE-Hemmern hinzukommt, z.B.:

  • nicht selektive COX-Hemmer

  • blutdrucksenkende Pharmaka (z.B. kaliumsparende Diuretika)

  • Aliskiren.

    Abbrechen Speichern

    Grundlagen

    Das Angiotensin converting Enzyme (ACE) ist eine Komponente des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), das für die Blutdruckregulation von zentraler Bedeutung ist. Das ACE spaltet von Angiotensin I, das durch Renin gebildet wurde, ein Dipeptid ab, sodass Angiotensin II entsteht. Dieses hat durch die Bindung an den AT1-Rezeptor eine vasokonstriktorische Wirkung und erzielt darüber hinaus an vielen weiteren Organen Effekte (u.a. Stimulation der Aldosteron- und ADH-Freisetzung, kardiales Remodeling).

    Lokalisiert ist das ACE auf der luminalen Seite des Gefäßendothels. Es kommt hauptsächlich in der Lunge, aber auch in Gefäßen anderer Organe vor. Die Konzentration von Angiotensin II kann regional sehr unterschiedlich sein.

    Das ACE setzt neben Angiotensin I z.B. auch um und inaktiviert es. Bradykinin hat u.a. eine vasodilatatorische Wirkung und ist an vielen Entzündungsprozessen beteiligt.

    Nierenarterienstenose (NAST)

    Bei der Nierenarterienstenose handelt es sich um eine chronische Verschlusskrankheit und ischämische Schädigung der Niere(n) durch eine ein- oder beidseitige hämodynamisch relevante Stenosierung der A. renalis.

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    nach Schweregrad: Unter einer ANI versteht man, bei Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    nach KDIGO: Nach der heute gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom)

    Beim primären Hyperaldosteronismushandelt es sich um eine autonome Überproduktion von Aldosteron in der Nebennierenrinde bei erniedrigten Reninspiegeln.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Koronare Herzerkrankung (KHK)

    Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.

    Glomerulopathie bei Diabetes mellitus

    Die Glomerulopathie bei Diabetes mellitus zeichnet sich aus durch Veränderungen an Glomeruli, Tubuli, Gefäßen und Interstitium der Nieren, die nach mehrjährigem Bestehen eines Diabetes mellitus als Folge einer Mikroangiopathie (Arteriosklerose) auftreten.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Angioödem

    Das Angioödem ist eine ödematöse Schwellung der unteren Dermis, Subkutis oder Submukosa, die sich innerhalb von 72 h zurückbildet.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Urtikaria

    Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).

    Juckreiz (Pruritus)

    Juckreiz (Pruritus) ist eine von der Haut oder Schleimhaut ausgehende subjektive Missempfindung, verbunden mit dem Verlangen zu Reiben oder Kratzen. Er kann lokalisiert oder generalisiert auftreten sowie mit oder ohne Hautveränderungen einhergehen.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Photosensibilität der Haut

    Unter Photosensibilität versteht man in der Dermatologie abnorme Hauterscheinungen, die nach UV-Licht-Exposition auftreten.

    Proteinurie

    Eine Proteinurie ist eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß im Harn (> 150 mg/d) mit oder ohne Krankheitswert. Typischerweise schäumt proteinreicher Harn.

    Oligohydramnion

    Beim Oligohydramnion liegt die Fruchtwassermenge deutlich unter der Norm, z.B. < 400 ml in der 36. SSW.

    Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)

    Die hypertrophe Kardiomyopathie wird definiert durch den Nachweis einer Verdickung der linksventrikulären Wand, die nicht alleine durch pathologische Füllungsdrücke des linken Ventrikels erklärt werden kann.
    In Abhängigkeit davon, ob eine (dynamische) Obstruktion der linksventrikulären Ausflussbahn vorliegt, werden 2 Formen unterschieden – mit Obstruktion: hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) und ohne: hypertrophe nicht obstruktive Kardiomyopathie (HNCM oder HNOCM).

    Aortenklappenstenose

    Bei der Aortenklappenstenose liegt eine Einengung des linksventrikulären Ausflusstrakts auf Höhe der Aortenklappe vor mit systolischem Druckgradienten zwischen dem linken Ventrikel und der Aorta ascendens.

    Mitralklappenstenose

    Bei der Mitralklappenstenose liegt eine Einengung der Mitralklappenöffnungsfläche vor, die die Füllung des linken Ventrikels behindert.

    Nierentransplantation

    Bei der Nierentransplantation handelt es sich um die Implantation einer Spenderniere (Lebend- oder Postmortal-/Leichenspende) bei Patienten mit terminaler chronischer Niereninsuffizienz oder präterminaler Niereninsuffizienz mit Behandlungskomplikationen.

    Autoimmunerkrankung

    Autoimmunerkrankungen sind Krankheiten, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet und diese meist schädigt.

    Systemische Autoimmunopathien des Bindegewebes

    Die systemischen Autoimmunopathien des Bindegewebes sind eine Gruppe chronisch-entzündlicher Systemerkrankungen, die sich vorwiegend an Bindegewebe, an quergestreifter Muskulatur sowie an Gefäßen manifestieren und regelmäßig mit einem Befall innerer Organe einhergehen.

    Dehydratation

    Unter Dehydratation versteht man verminderte Flüssigkeit im Extrazellulärraum.

    Leukopenie

    Die Leukopenie bezeichnet eine Verringerung der Leukozytenzahl. Ursachen können ein vermehrter Leukozytenabbau in der Milz, eine Leberzirrhose oder immunologische Vorgänge sein.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Reninhemmer
      Nächster Artikel
      AT1-Rezeptor-Antagonisten

      ACE-Hemmer

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Taschenatlas Pharmakologie“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Checkliste Innere Medizin“
      Springe in „Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie“ direkt zu:
      ACE-Hemmer bei Herzinsuffizienz

      ACE Hemmer bei Herzinsuffizienz Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie Kardiaka Herzinsuffizienz Wirkstoffe ACE Hemmer bei Herzinsuffizienz ACE Hemmer bei Herzinsuffizienz ACE Hemmer ACE Hemmer Herzinsuffizienz Herzinsuffizienz ACE Hemmer bewirken über die Hemmung der Angiotensin II Bildung und ...

      ACE-Hemmer

      ACE Hemmer Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie Antihypertensiva Pharmakotherapie ACE Hemmer ACE Hemmer Wirkmechanismus Der Wirkmechanismus Antihypertensiva ACE Hemmer Hypertonie ACE Hemmer ACE Hemmer basiert auf einer Hemmung des Angiotensin Converting Enzyms Angiotensin Converting Enzyme ACE...

      Antihypertensiva

      Antihypertensiva Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie Antihypertensiva Antihypertensiva Peter Gohlke Überblick Key Point Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit und ein wesentlicher Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfall Herzinfarkt Herzinsuffizienz sowie Nieren und Gefäß...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 06.05.2022
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet