Grundlagen
Durch Arzneimittel kann eine Schmerzempfindung auf 3 Ebenen gehemmt werden:
Impulsentstehung: Die Schmerzentstehung kann verhindert werden, indem die Ursache beseitigt wird, durch Kühlung oder andere physikalische Maßnahmen, oder indem medikamentös behandelt wird. Hier stehen 2 Wege offen:
durch Verminderung der Empfindlichkeit der „Schmerzrezeptoren“ durch Inhibitoren der Prostaglandinsynthese (z.B. COX-Inhibitoren)
durch eine Unterdrückung des Erregungsvorgangs in den Nervenendigungen durch Lokalanästhetika; COX-Inhibitoren verringern die Sensibilität der Rezeptoren
: Sie kann durch Lokalanästhetika aufgehoben werden. Opioide unterbinden die Impulsumschaltung im Rückenmark und im Thalamus. Bei der Leitungs- und Plexusanästhesie wird die Weiterleitung im peripheren Nerven gehemmt, bei der Peridural- und Spinalanästhesie die Weiterleitung zum Hinterhorn. Lachgas hat ebenfalls einen Einfluss auf die Schmerzleitung auf Rückenmarksebene.
Die Oberflächenanästhesie ist eine Form der Lokalanästhesie, bei der die Blockade sensibler Nervenfasern der Haut bzw. Schleimhaut durch Applikation von Lokalanästhetika direkt auf das zu betäubende Areal erfolgt.
Durch (intra-, subkutane oder intramuskuläre) Injektion eines Lokalanästhetikums werden bei der Infiltrationsanästhesie sensible Nervenendigungen in dem zu betäubenden Areal vorübergehend ausgeschaltet.
Bei einer Regionalanästhesie erfolgt die Ausschaltung der Schmerzempfindung bestimmter Körperregionen durch die Gabe von Lokalanästhetika, ohne Beeinträchtigung des Bewusstseins. Bei hohen Lokalanästhetikakonzentrationen ist zudem eine motorische Blockade möglich.
Beim Kammerflimmern bestehen völlig ungeregelte, tachykarde Kammeraktionen mit einer Frequenz von 300–500/min.
Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).