Muskulotrope Spasmolytika
Synonym: myotrope Spasmolytika
Mebeverin
Mebeverin.
Mebeverin ist ein β-Phenylethylaminderivat. Es wirkt stark und selektiv auf Spasmen der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltrakts, insbesondere des Kolons, und hat eine direkte, nicht spezifische erschlaffende Wirkung auf Gefäße, Herz und andere glatte Muskulatur.
Die spasmolytische Wirkung ist polyvalent. Vermutlich spielen neben der muskulotropen Wirkung mindestens zwei weitere Wirkmechanismen eine Rolle, darunter eine Wirkung als Parasympatholytikum und als Antisympathotonikum.
Krämpfe im Gastrointestinal- und Urogenitaltrakt
Reizdarmsyndrom (Colon irritabile)
Schmerzen im rechten Oberbauch (z.B. nach Entfernung der Gallenblase)
Blasenentleerungsstörung.
allergische Reaktionen (v.a. der Haut) wie Hautjucken, Urtikaria, Exanthem
Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).
Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:
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Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln
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Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen
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Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.
(griechisch „ataxia“ = Unordnung)
Sodbrennen äußert sich durch ein retrosternales oder epigastrisches Brennen und ist Leitsymptom einer gastroösophagealen Refluxkrankheit.
Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.