thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Pharmakologie

  • Arzneistoffliste des IMPP K
  • Allgemeine Pharmakologie
  • Sympathisches Nervensystem
  • Parasympathisches Nervensystem
    • Medikamente mit Einfluss auf den Parasympathikus: Überblick K
    • Parasympathomimetika K
    • Parasympatholytika K
      1. Steckbrief
      2. Grundlagen
      3. Charakteristika der Parasympatholytika
      4. IMPP-Fakten im Überblick
  • Motorisches und sensibles Nervensystem
  • Gefäßsystem
  • Herz
  • Atmungssystem
  • Flüssigkeitshaushalt
  • Blut und blutbildendes System
  • Gewebshormone
  • Magen-Darm-Funktion
  • Analgetika
  • Zentrales Nervensystem
  • Harnsäurestoffwechsel, Fettstoffwechsel, Knochenstoffwechsel
  • Hormonelles System
  • Antibiotika
  • Antimykotika
  • Antiprotozoika, Anthelmintika
  • Virostatika
  • Tumortherapeutika
  • Immunsystem

Parasympatholytika

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 9 min
  • alles schließen

Steckbrief

Synonyme: Anticholinergika, M-Cholinozeptor-Antagonisten, mACh-Rezeptor-Antagonisten

Parasympatholytika binden spezifisch an muskarinerge Cholinozeptoren und hemmen sie kompetitiv. Dadurch heben sie die Wirkung von Parasympathomimetika auf. Sie werden daher auch als Antagonisten bezeichnet.

Beispiele für Wirkstoffe sind die tertiären Amine Atropin, Scopolamin, Tropicamid, Biperiden, Trihexyphenidyl, Darifenacin, Solifenacin, Oxybutinin und Pirenzepin (mit mehreren tertiären Aminogruppen) und quartäre Ammoniumverbindungen wie N-Butylscopolamin, Ipratropiumbromid, Tiotropiumbromid, Trospiumchlorid und Glycopyrroniumbromid.

Wirkungen sind z.B.:

  • Beschleunigung der Herzaktion (pos. dromotrop, pos. chronotrop)

  • Hemmung der Drüsensekretion (z.B. der Bronchialsekretion)

  • Erschlaffung der glatten Muskulatur

  • Dämpfung des ZNS.

Image description
Wirkungen des Parasympathikus und des Parasympatholytikums Atropin

Die Wirkungen des Parasympathikus sind mit blauen Pfeilen, die Wirkungen des Parasympatholytikums Atropin mit roten Balken dargestellt. Atropin hemmt z.B. die Bronchialsekretion, die Salzsäuresekretion im Magen oder auch die Pankreassaftproduktion, es führt zur Erschlaffung von glatter Muskulatur, beschleunigt die Herzaktion und dämpft das ZNS.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2015)

Indiziert sind die Wirkstoffe z.B. bei:

  • bradykarden Herzrhythmusstörungen (auch mit AV-Block)

  • Iritis oder Iridozyklitis zur Pupillenerweiterung (Einsatz als therapeutisches Mydriatikum).

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen u.a.:

  • Tachykardie

  • Urtikaria.

Kontraindikationen sind z.B.:

  • Engwinkelglaukom

  • Prostatahyperplasie oder andere obstruktive Harnwegserkrankungen.

Es gibt einige Wechselwirkungen z.B. mit Hemmstoffen oder Induktoren der Cytochrom-P450-Isozyme CYP3A4 und/oder CYP2D6.

    Abbrechen Speichern

    Grundlagen

    Einige Parasympatholytika (Atropin, Scopolamin) sind Alkaloide und kommen in Nachtschattengewächsen – Tollkirsche (Atropa sp.), Bilsenkraut (Hyoscyamus sp.) und Stechapfel (Datura sp.) – vor. Pharmakologisch bedeutend ist die Unterteilung nach der am zentralen Stickstoffatom gebundenen organischen Substituenten.

    Parasympatholytika mit einem tertiären Stickstoffatom (tertiäre Amine) sind membrangängig und wirken in der Peripherie und im ZNS. Die Wirkung von Verbindungen mit einem quartären Stickstoffatom (quartäre Ammoniumverbindungen) ist auf die Peripherie beschränkt.

    Da muskarinerge Cholinozeptoren in der Regel tonisch aktiviert sind (Ausnahme sind M-Rezeptoren des Gefäßendothels), wirken M-Cholinozeptor-Antagonisten auch beim gesunden Menschen. Die Verbindungen weisen eine mangelhafte Organselektivität auf, doch lässt sich ihre Wirkung durch eine lokale Anwendung wie auch die Auswahl des Wirkstoffs nach seiner Membranpermeabilität und nach der Wirkung auf spezifische Rezeptorsubtypen beeinflussen.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    AV-Block

    Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.

    Iritis

    Eine Iritis ist die Entzündung der Iris.

    Iridozyklitis

    Eine Iridozyklitis ist die Entzündung von Iris und Ziliarkörper.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Gastritis

    Als Gastritis bezeichnet man eine akute oder chronische Entzündung durch Erreger, Noxen, Stress oder Autoimmunprozesse, die eine oberflächliche Schädigung der Magenschleimhaut hervorruft.

    Reizblase

    Eine Reizblase ist ein funktionelles Syndrom mit Pollakisurie und Drangsymptomatik.

    Dranginkontinenz

    Eine Dranginkontinenz, auch Urgeinkontinenz genannt, ist ein unwillkürlicher Urinverlust bei gleichzeitig starkem, nicht unterdrückbarem Harndrang.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Urtikaria

    Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).

    Darmatonie

    Die Darmatonie ist eine Hemmung oder ein Verlust der Motilität des Magen-Darm-Trakts infolge einer Paralyse der Darmmuskulatur. Die Übergänge von der Obstipation zur Darmatonie und schließlich zum Ileus sind fließend.

    Obstipation

    Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.

    Mydriasis

    Die Mydriasis ist eine Erweiterung der Pupille auf mehr als 5 mm im Durchmesser. Bei Dunkelheit ermöglicht sie einen höheren Lichteinfall (physiologisch). Des Weiteren tritt sie physiologisch bei Jugendlichen sowie Schmerzen auf. Bei pathologischem Auftreten findet sich oft die Kombination mit einer reduzierten oder fehlenden Lichtreaktion.

    Harnverhalt

    Ein Harnverhalt ist die fehlende Harnausscheidung bei normaler Urinproduktion. Man unterscheidet den akuten vom chronischen Harnverhalt.

    Myasthenia gravis

    Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung mit belastungsabhängiger Skelettmuskelschwäche durch eine Autoantikörper-bedingte Blockierung und Zerstörung postsynaptischer nikotinerger Acetylcholinrezeptoren der neuromuskulären Endplatte.

    Hyperthyreose

    Die Hyperthyreose ist ein Überfunktionszustand der Schilddrüse mit vermehrter Hormonproduktion, der zu einem pathologisch gesteigerten Stoffwechsel im gesamten Organismus führt.

    Demenz

    Unter einer Demenz versteht man einen fortschreitenden Abbau erworbener intellektueller und kognitiver Fähigkeiten mit Beeinträchtigung im Alltag und einer Dauer ≥ 6 Monaten. Es kommt dabei zu einer progredienten Atrophie von kortikalem und/oder subkortikalem Hirnparenchym.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Parasympathomimetika
      Nächster Artikel
      Periphere Muskelrelaxanzien

      Parasympatholytika

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Taschenatlas Pharmakologie“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Psychiatrie und Psychotherapie“
      Zeige Treffer in „Pharmakologie und Toxikologie“
      Zeige Treffer in „Checkliste Intensivmedizin“
      Springe in „Taschenatlas Pharmakologie“ direkt zu:
      Parasympatholytika

      Parasympatholytika Taschenatlas Pharmakologie Spezielle Pharmakologie Parasympathikus Parasympatholytika Parasympatholytika Parasympatholytika Die Erregung Parasympatholytika des Parasympathikus führt an den Synapsen die das 1 Neuron mit dem 2 Neuron verbindet zu einer Freisetzung von Acetylcholin D...

      Parasympathikus

      Parasympathikus Taschenatlas Pharmakologie Spezielle Pharmakologie Parasympathikus Parasympathikus Parasympathikus Funktionen Parasympathisches Nervensystem Folgen einer Parasympathikus Aktivierung Das Parasympathikus parasympathische Nervensystem reguliert Prozesse die mit der Energieaufnahme Nahru...

      Unerwünschte Arzneimittelwirkungen: Ursachen

      Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Ursachen Taschenatlas Pharmakologie Allgemeine Pharmakologie Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Ursachen Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Ursachen Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Nebenwirkungen Die unerwünschte Arzneimittelwi...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 31.01.2023
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet