Nicht selektive α-Adrenozeptor-Antagonisten
Synonym: nicht selektive α-Rezeptor-Blocker
Phenoxybenzamin

Strukturformel von Phenoxybenzamin
(Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)Phenoxybenzamin
Durch die Blockade von postsynaptischen α1-Rezeptoren werden der periphere Widerstand und damit der Blutdruck gesenkt. Eine Blockade der präsynaptischen inhibitorischen α2-Rezeptoren führt zu einer verstärkten Freisetzung von Noradrenalin (durch Unterbrechung des negativen Feedback-Mechanismus zur Regulation der Katecholaminfreisetzung). Noradrenalin erhöht über Stimulation von β1-Rezeptoren den Blutdruck und steigert die Herzfrequenz (→ Tachykardie, Arrhythmie).
In der führt die Antagonisierung von α-Rezeptoren zu einer Reduktion der Aktionspotenzialfrequenz im Sympathikus, wodurch der Sympathikotonus sinkt und der Tonus des Harnblasensphinkters abnimmt. Die Antagonisierung von α-Rezeptoren in der Medulla oblongata hat dagegen eine Steigerung der Aktionspotenzialfrequenz im Sympathikus zur Folge, wodurch der Sympathikotonus und der Tonus des Sphinkters zunehmen.

Wirkmechanismen der Antisympathotonika
α2-Adrenozeptor-Agonisten stimulieren postsynaptische α2-Rezeptoren in der rostralen ventrolateralen Medulla oblongata und aktivieren in der Peripherie präsynaptische α2-Rezeptoren. Der Wiederaufnahmehemmer Reserpin hemmt die Rückaufnahme von Monoamin-Transmittern in die Speichervesikel. Der Wirkmechanismus von Urapidil
Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, den Organismus seinen Bedürfnissen entsprechend mit Blut (bzw. Sauerstoff) zu versorgen. Je nach Ausprägung ist der Gewebestoffwechsel bei Belastung oder bereits schon in Ruhe nicht mehr sichergestellt.
Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.
Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.
Eine benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine gutartige, knotige Vergrößerung der Prostata mit obstruktiver Blasenentleerungsstörung.
Bei der orthostatischen Dysregulation besteht eine Störung der Blutdrucksteuerung mit einem Blutdruckabfall (systolisch um ≥ 20 mmHg, diastolisch um ≥ 10 mmHg) nach dem Aufstehen aus dem Liegen (→ das Blut versackt in den abhängigen Körperpartien = Beine und Splanchnikusgebiet).
Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Ein Ödem ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Extrazellulärraum (Interstitium).
Beim Perikarderguss befindet sich Flüssigkeit (> 50 ml) im Perikardspalt.
Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).
Eine Harnstauung ist ein Aufstau von Urin, der durch eine Obstruktion der ableitenden Harnwege entsteht. Über einen längeren Zeitraum kommt es zu einer Atrophie des Nierenparenchyms und einem zunehmenden Verlust der Nierenfunktion.
Ein kritisch erhöhter arterieller Blutdruck (RR ≥ 180/110 mmHg) ohne Hinweis auf akute hypertensive Organschädigungen wird als hypertensive Krise bzw. Entgleisung bezeichnet (in Abgrenzung zum hypertensiven Notfall, bei dem diese klinischen Hinweise auf Organschädigungen vorliegen).
Ein akut krisenhaft erhöhter arterieller Druck (meist schwere Hypertonie Grad 3 mit RR ≥ 180 mmHg systolisch und/oder ≥ 110 mmHg diastolisch) führt zu klinischen Zeichen einer lebensbedrohlichen Organschädigung und wird als hypertensiver Notfall bezeichnet.