Grundlagen
Die indirekten Sympathomimetika im engeren Sinne haben durch Modifikationen zwar die Affinität zu den Adrenozeptoren verloren, werden aber vom präsynaptischen Noradrenalintransporter (NAT) und vom vesikulären Monoamintransporter (VMAT-2) als Substrate erkannt und transportiert und stimulieren die Freisetzung von Noradrenalin: Die Wirkstoffe gelangen über NAT in das Axoplasma und verhindern die Aufnahme von Noradrenalin in die Speichervesikel, indem sie mit Noradrenalin um die Bindung an VMAT-2 konkurrieren. Das dynamische Gleichgewicht zwischen der VMAT-2-vermittelten Noradrenalinwiederaufnahme in das Speichervesikel und dem passiven Ausstrom von Noradrenalin wird zugunsten des Ausstroms gestört . Außerdem konkurrieren die Wirkstoffe mit Noradrenalin um den Abbau durch die Monoaminoxidase (MAO). Dadurch steigt die axoplasmatische Noradrenalinkonzentration. Die Transportrichtung von NAT kehrt sich um und Noradrenalin wird nichtexozytotisch in den synaptischen Spalt befördert. Die erneute Aufnahme des freigesetzten Noradrenalins wird durch die kompetitive Bindung des Sympathomimetikums an NAT gehemmt. Beispiele für Verbindungen, die über Noradrenalintransporter in das Axoplasma gelangen, sind Ephedrin, Amphetamin und auch Methylendioxyamphetamin ().
Die Narkolepsie ist eine zentrale Schlaf-Wach-Störung mit Tagesschläfrigkeit, verkürzter Einschlaflatenz und Veränderungen des REM-Schlafs.
Der plötzliche Herztod (PHT) (Syn.: Sekundenherztod, Sekundentod; Sudden cardiac Death, SCD) ist ein Tod kardialer Ursache (→ infolge eines Herzstillstandes), der plötzlich – bei bezeugtem Beginn innerhalb von 1 h nach Auftreten der ersten Symptome – eintritt. Bei Beginn ohne Zeugen umfasst die Definition auch unerwartete Todesfälle kardialer Genese, bei denen der Betroffene in den vorausgegangenen 24 h keine gesundheitlichen Beschwerden hatte.
Die Hyperthyreose ist ein Überfunktionszustand der Schilddrüse mit vermehrter Hormonproduktion, der zu einem pathologisch gesteigerten Stoffwechsel im gesamten Organismus führt.
„Herzrhythmusstörung“ ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
Eine hyperkinetische Störung ist ein psychisches Störungsbild mit den Kardinalsymptomen Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität (in unterschiedlicher Gewichtung und Ausprägung) sowie diversen potenziellen Folgeproblemen, das in der Kindheit symptomatisch wird und bei einem Teil der Betroffenen bis ins Erwachsenenalter fortbesteht.
In der ICD-10 kann zwischen der „einfachen Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung“ und der „hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens“ unterschieden werden.
Ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom ist eine durch pharyngeale Obstruktion bedingte, schlafbezogene Atemstörung mit nächtlichen Atemstillständen (Apnoe).
Insomnie ist definiert als eine Ein- und/oder Durchschlafstörung, die mit einer verminderten Leistungsfähigkeit und gestörtem Wohlbefinden während des Tages einhergeht und über einen längeren Zeitraum besteht.
Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.
Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit
-
mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder
-
einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60%) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder
-
Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.
(ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)
Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.
Anorexia nervosa ist eine Essstörung, mit starkem selbstverursachtem Gewichtsverlust. Kennzeichen sind ein Body-Mass-Index (BMI) ≤ 17,5 kg/m² bzw. ein Körpergewicht, das ≥ 15 % unter der dem Alter und der Körpergröße entsprechenden Norm liegt (Definition nach ICD-10). Daneben besteht eine ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme.