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Arterienverletzung und Aortenruptur

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 12 min
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Steckbrief

Bei den Arterienverletzungen wird zwischen direkten und indirekten sowie stumpfen und scharfen Verletzungen unterschieden. Ihre Ätiologie ist sehr verschieden und reicht von durch Dritte verübten Angriffen mit Stich- oder Schusswaffen über unfallbedingte Verletzungen bis hin zu iatrogenen Verletzungen im Rahmen von diagnostischen oder therapeutischen Eingriffen. Die Therapie von Arterienverletzungen hängt vom Ausmaß der Schädigung ab. Es gilt jedoch: „life before limb“.

Ein Sonderfall ist die traumatische Aortenruptur, die häufig infolge eines Dezelerationstraumas (z.B. bei einem Autounfall) vorkommt. Bei den meisten Betroffenen besteht ein Polytrauma, sodass die Diagnose aufgrund der multiplen Verletzungen erschwert ist. Ein vollständiger Aortenabriss wird normalerweise nicht überlebt. Nicht übersehen werden sollte eine gedeckte Ruptur, die zweizeitig unter Bildung eines Aneurysma spurium verläuft.

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Traumatische Aortenruptur mit Mediastinalhämatom

(Quelle: Hirner, Weise, Chirurgie, Thieme, 2008)

Eine spontane Aortenruptur ist i.d.R. die Folge einer Aortendissektion oder eines Aortenaneurysmas; diese beiden Krankheitsbilder werden separat beschrieben.

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    Arterienverletzung

    Synonym: arterielle Gefäßverletzung

    Lerntipp:

    In letzter Zeit wurde in den Examina nur nach der traumatischen Aortenruptur gefragt. Trotzdem – und v.a. für mündliche Prüfungen – ist es aber nicht schlecht, wenn du auch über die Ursachen und die Versorgung anderer arterieller Gefäßverletzungen Bescheid weißt.

    Epidemiologie

    Gefäßverletzungen kommen aufgrund der höheren Kriminalitätsrate in Großstädten häufiger vor als in ländlichen Gegenden. Iatrogene Arterienverletzungen im Rahmen von diagnostischen Maßnahmen oder operativen Eingriffen nehmen zu. Verantwortlich sind hier v.a. Traumata bei Gefäßpunktionen (z.B. Herzkatheteruntersuchung), Tumorresektionen, herzchirurgischen oder orthopädischen Eingriffen.

    Ätiologie und Schweregrad

    • direkte Gefäßverletzungen:

      • Kontusionen, Konstriktionen (Gips, Verband) oder Kompressionen (Hämatom, Knochenfragmente, Knochenfehlstellungen im Rahmen von Frakturen)

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    Wandschichten einer Arterie und einer Vene

    Intima: Das Endothel ist sowohl bei der Arterie als auch bei der Vene vorhanden. Das Stratum subendotheliale ist gut entwickelt, vor allem in großen und mittelgroßen Arterien (aber auch in Venen). Die Membrana elastica interna ist in Arterien deutlich entwickelt, in Venen fehlend oder nur lückenhaft ausgeprägt. Venen der Extremitäten besitzen Venenklappen. Media: ist in der Arterie gut, in der Vene eher schwach ausgebildet. Die Membrana elastica externa ist nur bei Arterien des muskulären Typs zu finden; in Venen fehlt sie. Adventitia: enthält überwiegend Bindegewebe und ist in Venen häufig nicht klar abgrenzbar.

    (Quelle: Aumüller et al., Duale Reihe Anatomie, Thieme, 2020)
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    Suprakondyläre Humerusfraktur beim Kind

    Die Fraktur ist um fast eine Schaftbreite disloziert. Dass es sich um ein kindliches Skelett handelt, erkennt man an den offenen Epiphysenfugen.

    (Quelle: Henne-Bruns, Duale Reihe Chirurgie, Thieme, 2012)
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    Abschnitte der Aorta

    Die Aorta gliedert sich im Thorax in 3 Abschnitte: Aorta ascendens, Arcus aortae (Aortenbogen) und Aorta descendens. Am Aortenbogen gehen der Truncus brachiocephalicus, die A. carotis communis sinistra und die A. subclavia sinistra ab.

    (Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Innere Organe. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2018)
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    Pathogenese der Aortendissektion

    Bei einer Dissektion kommt es zu einem Einriss der Intima mit Entwicklung eines „falschen“ Lumens. Zum Teil findet es durch einen zweiten Intimaeinriss (Reentry) wieder Anschluss an das „echte“ Lumen oder rupturiert nach außen.

    (Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Innere Organe. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2018)
    Aortenruptur

    Die Aortenruptur ist eine Zerreißung aller Wandschichten der Aorta infolge einer aneurysmatischen oder traumatischen Gefäßwandschädigung.

    Fraktur

    Eine Fraktur ist die vollständige oder unvollständige Kontinuitätstrennung eines Knochengewebes.

    Blutung

    Unter einer Blutung versteht man den Austritt von Blut aus dem Gefäßsystem.

    Hämorrhagischer Schock

    Ein hämorrhagischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des Blutvolumens.

    Amputation

    Als Amputation wird die Abtrennung einer Gliedmaße vom Körper bezeichnet.

    Arteriovenöse Fistel (AV-Fistel)

    Arteriovenöse Fisteln sind pathologische Kurzschlussverbindungen (Shunt) zwischen Arterien und begleitenden oder benachbarten Venen.

    Polytrauma

    Als Polytrauma bezeichnet man mindestens 2 schwere, gleichzeitig entstandene Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organe, von denen eine oder die Kombination aller Einzelverletzungen lebensbedrohlich ist.

    Aortendissektion

    Bei der Aortendissektion verursacht eine Wühlblutung in der Media die Aufspaltung der Wandschichten der Aorta mit Ausbildung eines wahren und falschen Lumens. Anhand der Lokalisation werden die (deutlich häufigere) thorakale und die abdominelle Aortendissektion unterschieden. Je nach Dauer der Symptomatik handelt es sich um eine akute (maximal 2 Wochen) oder eine chronische Form.

    Thorakales Aortenaneurysma (TAA)

    Ein thorakales Aortenaneurysma ist eine Erweiterung der thorakalen Aorta auf > 4 cm (Durchmesser).

    Bauchaortenaneurysma (BAA)

    Ein Bauchaortenaneurysma ist eine Erweiterung der Bauchaorta auf ≥ 3 cm (Durchmesser).

    Atemnot (Dyspnoe)

    Atemnot ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Plegie

    Eine Plegie ist eine vollständige Lähmung eines Skelettmuskels oder einer Muskelgruppe (Kraftgrad 0).

    Anurie

    Eine Anurie ist eine Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 100 ml/d.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Marfan-Syndrom

    Das Marfan-Syndrom ist eine hereditäre Bindegewebserkrankung, die sich hauptsächlich an Skelett, Augen und kardiovaskulärem System manifestiert.

    Aneurysma

    Ein Aneurysma ist eine segmentale, irreversible Ausweitung der Arterienwand auf das mehr als 1,5-Fache des normalen Lumens.

    Milzruptur

    Eine Milzruptur ist ein traumatisch bedingter oder (selten) spontaner Riss der Milzkapsel und des Milzparenchyms.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Brustschmerzen

    Als Brust- oder Thoraxschmerzen bezeichnet man Schmerzen im Bereich des Brustkorbs.

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Tachypnoe

    Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT)

    Bei einer tiefen Beinvenenthrombose handelt es sich um eine intravasale Blutgerinnselbildung im Bereich des tiefen Venensystems von Beinen und/oder Becken, die zu einem teilweisen oder kompletten Verschluss der betroffenen Venen führt.

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    Nach Schweregrad: Unter einer ANI versteht man, bei Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    Nach KDIGO: Nach der heute gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für ≥ 6 h ist.

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      zuletzt bearbeitet: 26.06.2023
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