Indikation und Kontraindikation
Prinzipiell gibt es 2 Indikationen für den Einsatz einer mechanischen Kreislaufunterstützung:
akute Herzinsuffizienz
mit drohendem kardiogenem Schock : z.B. bei Myokarditis oder bei KHKterminale chronische Herzinsuffizienz
: Ejektionsfraktion < 25%, max. Sauerstoffaufnahme < 14 ml/kg/min oder Abhängigkeit von inotropen Wirkstoffen oder einer intraaortalen Ballonpumpe.
Die Therapieziele sind hierbei unterschiedlich:
Bei der akuten Herzinsuffizienz erfolgt die Unterstützung, bis sich die Herzfunktion wieder erholt hat: Bridge-to-Recovery (BTR).
Bei der terminalen chronischen Herzinsuffizienz erfolgt die Unterstützung, bis ein Spenderherz zur Transplantation
zur Verfügung steht: Bridge-to-Transplant (BTT).Bestehen Kontraindikation zur Herztransplantation oder steht über lange Zeit kein passendes Spenderherz zur Verfügung, erfolgt die Unterstützung dauerhaft: Destination Therapy.
Bei der akuten Herzinsuffizienz kommt es plötzlich oder progredient zu einer Abnahme der myokardialen Pumpfunktion mit konsekutiver Abnahme des Schlagvolumens und einer mangelnden Sauerstoffversorgung der Organe. Je nach vorwiegend betroffenem Herzteil unterscheidet man eine akute Rechts-, Links- oder Globalinsuffizienz. Eine akute Herzinsuffizienz kann mit oder auch ohne vorbestehende kardiale Erkrankung auftreten.
Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.
Als koronare Herzerkrankung wird die Manifestation der Atherosklerose an den Koronararterien bezeichnet. Blutflusslimitierende Stenosen können zu einem Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot in der Herzmuskulatur (Koronarinsuffizienz) führen. Die daraus resultierende Myokardischämie tritt klinisch als chronisches oder akutes Koronarsyndrom in Erscheinung.
Die chronische Herzinsuffizienz ist definiert als das langsame Auftreten von Symptomen (Entwicklung über Monate oder Jahre) aufgrund einer beeinträchtigten Herzfunktion.
Unter einer Herztransplantation versteht man den orthotopen Ersatz eines erkrankten Empfängerherzens durch ein passendes, gesundes Spenderherz.
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).