Präoperative Diagnostik und Vorbereitung
Vor einem herzchirurgischen Eingriff sind neben der körperlichen Untersuchung und Bestimmung des NYHA-Stadiums
Die Medikation muss ggf. umgestellt werden (Absetzen von Thrombozytenaggregationshemmern, Umstellung von oralen Antikoagulanzien auf i.v.- oder s.c.-Präparate). Die Lunge kann durch eine mindestens 14-tägige Nikotinkarenz und Atemgymnastik auf den Eingriff vorbereitet werden.

Verlauf der CK-MB-Masse nach einem herzchirurgischen Eingriff
Während bei einem unauffälligen postoperativen Verlauf (orangefarbene Kurve) die CK-MB-Masse nach Erreichen des postoperativen Maximums kontinuierlich abnimmt, weist ein erneuter CK-MB-Masse-Anstieg (blaue Kurve) auf einen postoperativen Myokardinfarkt hin.
(Quelle: Hallbach, Klinische Chemie und Hämatologie, Thieme, 2019)Klassifikation der New York Heart Association (NYHA) zur Beurteilung der subjektiven Leistungseinschränkung durch eine Herzerkrankung. Anhand des klinischen Zustandes eines Patienten und seiner Belastbarkeit werden 4 Schweregrade unterschieden.
Der Vorhofseptumdefekt ist ein Defekt im Bereich der Vorhofscheidewand, der durch einen Links-rechts-Shunt auf Vorhofebene zu einer Volumenbelastung des rechten Ventrikels und des Lungenkreislaufs führen kann.
Bei der aortokoronaren Bypass-Operation werden stenosierte Koronararterien durch einen Gefäßbypass zwischen Aorta und betroffener Koronararterie überbrückt.
Die Herz-Lungen-Maschine (heart lung machine, HLM) ist ein medizintechnisches Gerät, das für einen begrenzten Zeitraum die Pumpfunktion des Herzens und die Oxygenierungsfunktion der Lunge übernehmen kann. Es wird eine extrakorporale Zirkulation etabliert, um Eingriffe am überbrückten und damit blutleeren Herzen sowie an den herznahen großen Gefäßen durchführen zu können.
Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand evtl. reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).
Der Herzindex (HI; engl. cardiac index, CI) bezeichnet das auf die Körperfläche bezogene Herzzeitvolumen (HZV). Die Einheit ist damit (l/min)/m2. Der Herzindex dient der Beurteilung der Herzleistung. Die untere Normgrenze beträgt 2,5 (l/min)/m2. Ein Wert von < 2,2 (l/min)/m2 zeigt einen kardiogenen Schock an.
Unter einer Oligurie versteht man die Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 500 ml/d.
Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.
Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.
Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.
Die Perikardtamponade ist eine intraperikardiale Flüssigkeitsansammlung, die zur Drucksteigerung im Herzbeutel führt und damit die diastolische Füllung der Ventrikel behindert.
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.
Eine arterielle Hypotonie ist eine Verminderung des Blutdrucks auf systolisch < 100 mmHg und diastolisch < 60 mmHg.
Beim Dressler-Syndrom (posttraumatisches Herzsyndrom bzw. Post-cardiac Injury Syndrome, PCIS) handelt es sich um eine nicht infektiöse, immunbedingte Perikarditis, die 1–6 Wochen nach einem Myokardinfarkt (Postmyokardinfarkt-Syndrom), nach einer Herzverletzung oder einem kardiochirurgischen Eingriff (Postkardiotomie-Syndrom) auftritt.
Die Perikarditis ist eine Entzündung des Herzbeutels (Perikard). Am häufigsten ist sie infektiös oder immunologisch bedingt.
Durch stumpfe oder penetrierende/perforierende Gewalteinwirkung (z.B. im Rahmen eines Thoraxtraumas) werden Strukturen des Herzens geschädigt.