Übersicht
Mesenchymale Tumoren leiten sich von pluripotenten Zellen des Stützgewebes (= Mesenchym) ab, das sich größtenteils aus dem Mesoderm entwickelt. Mesenchym ist das „Muttergewebe“ des Binde- und Stützgewebes, der quer- und glattgestreiften Muskulatur, der Herzmuskulatur, der Gefäßendothelien und Blutzellen. Dementsprechend gehören zu den mesenchymalen Tumoren:
solide mesenchymale Tumoren: Sie sind v.a. im Binde- und Stützgewebe und der Muskulatur lokalisiert.
Leukämien: Neoplasien, die von den myeloischen Knochenmarkkomponenten ausgehen und häufig in das periphere Blut ausgeschwemmt werden.
Lymphome: Neoplasien, die von den lymphatischen Zellen ausgehen. Lymphome können auch leukämisch verlaufen!
Solide benigne mesenchymale Tumoren enden auf „-om“ (z.B. Lipom).
Solide maligne mesenchymale Tumoren erhalten den Zusatz „-sarkom“ (z.B. Liposarkom).
Fibrome sind gutartige Bindegewebstumoren. Man unterscheidet weiche Fibrome (Fibroma molle) und harte Fibrome (Fibroma durum).
Das Osteom ist ein gutartiger, sehr langsam wachsender Tumor aus gut differenziertem, reifem Knochengewebe.
Ein Chondrom ist ein gutartiger primärer Knochentumor in der Kortikalis, der hyalines Knorpelgewebe bildet.
Ein Hämangiom ist eine gutartige kapilläre Blutgefäßwucherung im Bereich der Haut oder anderer Organe.
Neurofibrome sind gutartige Tumoren, die sich aus den Schwannzellen des peripheren Nervensystems (Endoneurium) herausbilden. Sie können überall lokalisiert sein, wo Nervengewebe vorhanden ist, treten jedoch meist kutan auf.
Leiomyome des Uterus (Uterus myomatosus) sind gutartige, mesenchymale Tumoren, die von der glatten Muskulatur des Uterus ausgehen.
Meningeome sind überwiegend benigne, langsam und verdrängend wachsende Tumoren, die von den Deckzellen der Arachnoidea ausgehen und sich daher überall dort manifestieren können, wo die Meningen das ZNS auskleiden.
Das Osteosarkom ist ein meist hochmaligner mesenchymaler Tumor und besteht histologisch aus polymorphen knochenbildenden Zellen.
Chondrosarkome sind eine heterogene Gruppe maligner mesenchymaler Tumoren des Knochens, deren Gewebe aus Knorpelzellen und Knorpelgrundsubstanz besteht und bei denen je nach Differenzierungsgrad eine Vielzahl histologischer Erscheinungsformen möglich ist.
Ein Rhabdomyosarkom ist ein hochmaligner, schnell wachsender Tumor aus undifferenziertem mesenchymalem Gewebe, der quergestreifte Zellelemente ausbildet.
Ein Angiosarkom ist ein hochmaligner Gefäßtumor im Bereich der Haut oder anderer Organe.