Karzinogene
Definition
Karzinogene
Karzinogene (Syn.: Kanzerogene) sind chemische, physikalische oder biologische Substanzen, die Mutationen in der DNA auslösen (genotoxische Substanzen) und damit zur Tumorentstehung führen können.
Obwohl „Karzinogenese“ genau genommen nur die Entstehung epithelialer Tumoren (= Karzinome) meint, werden Karzinogenese und Kanzerogenese bzw. Karzinogen und Kanzerogen im Deutschen synonym gebraucht.
Chemische Karzinogene
Chemische Karzinogene können ihre mutagene Wirkung entweder direkt (selten) oder nach metabolischer Aktivierung im Körper (Prokarzinogene) entfalten. Bei den Prokarzinogenen hängt die Lokalisation der Schädigung vom Ort ihrer Metabolisierung ab:
Metabolisierung durch ubiquitäre Enzyme: Aktivierung des Prokarzinogens an der Eintrittsstelle (z.B. Hautkrebs durch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bei direktem Kontakt, Bronchialkarzinom durch inhalierte Benzpyrene des Zigarettenrauchs)
Das Osteosarkom ist ein meist hochmaligner mesenchymaler Tumor und besteht histologisch aus polymorphen knochenbildenden Zellen.
Ein Angiosarkom ist ein hochmaligner Gefäßtumor im Bereich der Haut oder anderer Organe.
Der Begriff Schilddrüsenkarzinom ist eine Sammelbezeichnung für alle bösartigen Neubildungen der Schilddrüse.
Bei einer Leukämie handelt es sich um eine autonome, klonale und maligne Proliferation von Leukozyten oder unreifen Vorläuferzellen, die i.d.R. mit einer peripheren Leukozytose (Leukämie = weißes Blut) einhergeht. Durch die unkontrollierte Proliferation werden das normale Knochenmarkgewebe und die reguläre Hämatopoese verdrängt (Folge: Anämie, Infektanfälligkeit und Blutungsneigung). Zudem werden die pathologischen Leukozyten sowie unreifen Vorläuferzellen in großer Menge ins Blut ausgeschwemmt und verändern u.a. die Viskosität des Blutes (Leukostasesyndrom bei sehr hohen Zellzahlen möglich).
Das Burkitt-Lymphom ist ein hochmalignes, schnell wachsendes B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom, das eine enge Assoziation mit EBV-Infektionen zeigt und in endemischer Form v.a. Kinder in Zentralafrika betrifft.
Das Nasopharynxkarzinom ist ein von der nasopharyngealen Schleimhaut ausgehender maligner Tumor.
Die zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN) ist eine auf das zervikale Epithel beschränkte, nichtinvasive dysplastische Zellveränderung (Präkanzerose).
Das Zervixkarzinom ist ein maligner Tumor, der vom Epithel der Cervix uteri ausgeht.
Das Kaposi-Sarkom (Aussprache: „Kaposchi“) ist ein maligner Tumor, der von den Gefäßwänden ausgeht. Es handelt sich um ein multifokales Geschehen, das vorwiegend in der Haut auftritt, aber auch die Lymphknoten und die inneren Organe befallen kann.
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein hochmaligner Tumor, der von den Leberparenchymzellen (Hepatozyten) ausgeht.
Das Magenkarzinom ist eine maligne epitheliale Neoplasie des Magens.
Unter Cholelithiasis versteht man die Bildung von Steinen in der Gallenblase und/oder den Gallenwegen.
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die vom Rektum ausgehend den Dickdarm befällt, aber auch extraintestinale Manifestationen auslösen kann.
Beim Lynch-Syndrom handelt es sich um ein hereditäres, nichtpolypöses Kolonkarzinom-Syndrom auf dem Boden einer Mutation in einem der Mismatch-Reparatur-Gene (Keimbahnmutation), die zu einer Mikrosatelliteninstabilität führt.
Das Xeroderma pigmentosum ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung mit ausgeprägter Lichtempfindlichkeit, die frühzeitig zu chronischen UV-Schäden und multiplen malignen Hauttumoren führt.
Die Fanconi-Anämie ist eine kongenitale aplastische Anämie mit starker Hautpigmentierung, verschiedenen Fehlbildungen und einem erhöhten Risiko für Malignome.
Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.