Grundlegendes
Enterobacterales (früher: Enterobacteriaceae) sind gramnegative, nicht-sporenbildende, fakultativ anaerobe, z.T. begeißelte und Oxidase-negative Stäbchen von großer Heterogenität bezüglich ihrer klinischen Bedeutung. Sie besitzen alle das ECA (enterobacterial common antigen), ein Glykophospholipid und gehören, zusammen mit Pseudomonas aeruginosa, zu den häufigsten möglichen Erregern einer spät auftretenden nosokomialen Pneumonie (vor allem Beatmungs-[Ventilations]-assoziiert, „VAP”) und stellen ca. 50% der Erreger aller nosokomialer Infektionen.
Enterobacterales bilden Endotoxine (LPS), die beim Einschwemmen in die Blutbahn einen Endotoxinschock auslösen können. Einige Enterobacterales wie Shigellen sind empfindlich gegen Austrocknung ( Untersuchungsmaterial zügig zum Labor senden). Man beobachtet bei den Enterobacterales ebenfalls eine Zunahme der erweiterten Resistenz gegen β-Laktame (), Chinolone ( nach KRINKO) u. a. aber auch gegen Carbapeneme (CRE, Carbapenem-resistente Enterobacterales; nach KRINKO).
Die echte Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75% Wasser) auftreten.
Die Shigellose ist eine Darminfektion mit Durchfallepisoden, die weltweit und in unterschiedlichen Schweregraden vorkommt. Der häufigste Erreger ist Shigella sonnei (i.d.R. milder Verlauf). Der hochpathogene Erreger Shigella dysenteriae kommt v.a. in tropischen Gebieten vor.
Die Zystitis ist eine meist auf die Schleimhaut begrenzte Entzündung der Harnblase unterschiedlicher Ursache.
Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Eine Appendizitis ist die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatz).
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.
Die Pest ist eine Infektion mit dem Erreger Yersinia pestis. Sie kann als Beulenpest, septikämische Pest oder Lungenpest auftreten.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Osteomyelitis (oder auch Osteitis) ist eine Infektion des Knochens mitsamt seinen Bestandteilen, also Periost, Kortikalis und Mark.
Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.
Unter einer Cholezystitis versteht man eine akute bzw. chronische Entzündung der Gallenblase.
Eine Urosepsis ist eine, von den Harnwegen ausgehende, Sepsis.
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße. Zusammen mit der thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (TTP) zählt es zu den thrombotischen Mikroangiopathien (TMA).
Die reaktive Arthritis ist eine autoimmune, entzündliche Gelenkerkrankung, die reaktiv (als Zweiterkrankung) nach pulmonalen, gastrointestinalen oder urogenitalen Infektionen mit bestimmten bakteriellen oder parasitären Erregern auftritt.
Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).
Die Mastoiditis ist eine bakterielle Entzündung von Schleimhaut und Knochen des Mastoids mit eitriger Einschmelzung und die häufigste Komplikation einer Otitis media.