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Streptokokken und Enterokokken

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  • Lesezeit: 17 min
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Steckbrief

Streptokokken sind grampositive, unbewegliche kugelförmige Bakterien, die sich in Ketten anordnen. Sie bilden keine Katalase (im Gegensatz zu den Staphylokokken). Die meisten Stämme gehören zur Normalflora der Schleimhäute.

Streptokokken lassen sich nach Hämolyseverhalten oder Lancefield-Gruppierung einteilen.

Wichtige Erreger sind:

  • Streptococcus pyogenes: u.a. Erreger des Scharlachs

  • Streptococcus agalactiae: u.a. Sepsis und Meningitis beim Neugeborenen (Late- und Early-onset-Infektionen)

  • Streptococcus pneumoniae: u.a. Pneumonien, Sepsis, Meningitis, OPSI (overwhelming postsplenectomy infection)

Außerdem gehören dazu:

  • Oralstreptokokken (vergrünende Streptokokken): Appendizitis, bakterielle Endokarditiden, Zahnkaries.

Nach aktueller Taxonomie gehören die Enterokokken nicht mehr zu den Streptokokken, sondern bilden eine eigene Familie, die Enterococcaceae.

Enterokokken: Harnwegsinfektionen. Außerdem: Sepsis, Wundinfektion, Endokarditis, Peritonitis

Die Therapie erfolgt in der Regel mit Benzylpenicillin (Penicillin G), bei Enterokokken mit Ampicillin. Wenn Resistenzen vorhanden sind, ggf. Kombinationen mit Aminoglykosiden, Makroliden oder Cephalosporinen.

Image description
Streptokokken

Lichtmikroskopisches Bild.

(Quelle: Hof, Dörries, Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, Thieme 2017)
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    Klassifikation

    Streptokokken sind grampositive, unbewegliche kugelförmige Bakterien, die sich in Ketten anordnen. Sie bilden – im Gegensatz zu den Staphylokokken – keine Katalase (sie werden deshalb auch als katalasenegative Kokken bezeichnet). Die meisten Stämme gehören zur Normalflora der Schleimhäute.

    Die Gattung Streptococcus besteht aus vielen Arten, die in der Praxis folgendermaßen eingeteilt werden.

    • pyogene hämolysierende Streptokokken

    • orale Streptokokken

    • Pneumokokken

    • anaerobe Streptokokken

    • andere Streptokokken.

    Einteilung nach Lancefield

    In der Zellwand der Streptokokken befindet sich die C-Substanz (ein Polysaccharid), nach der die meisten der Keime serologisch eingeteilt werden können (). Danach werden die Streptokokken in die Serogruppen A bis W eingeteilt. Medizinisch wichtige Gruppen sind Gruppe-A-Streptokokken, Gruppe-B-Streptokokken und Pneumokokken, die keiner Serogruppe angehören. Eine eindeutige Identifikation erfolgt aber nur über MALDI-TOF MS oder Bunte Reihe.

    Scharlach

    Scharlach ist eine Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), die pyrogene Exotoxine produzieren. Charakteristisch treten eine Tonsillopharyngitis und ein generalisiertes makulopapulöses Exanthem auf.

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Appendizitis

    Eine Appendizitis ist die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatz).

    Infektiöse Endokarditis

    Die infektiöse Endokarditis ist eine meist bakterielle Entzündung des Endokards, die zur Destruktion einer oder mehrerer Herzklappen und zu septisch-embolischen Komplikationen führen kann.

    Peritonitis

    Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.

    Angina tonsillaris

    Von einer akuten Angina tonsillaris spricht man, wenn eine über das physiologische Maß hinausgehende Entzündung der Gaumenmandeln vorliegt, also zusätzlich systemische Entzündungszeichen (Fieber) und/oder klinische Symptome wie Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden auftreten.

    Impetigo contagiosa

    Die Impetigo contagiosa ist eine hochkontagiöse, oberflächliche Hautinfektion mit Blasen und Verkrustungen, die durch Staphylococcus aureus und/oder Streptococcus pyogenes verursacht wird.

    Erysipel

    Das Erysipel ist eine akut-entzündliche bakterielle Infektion der Dermis, die meist durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A ausgelöst wird und mit schwerer Allgemeinsymptomatik einhergeht.

    Arthritis

    Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).

    Konjunktivitis

    Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.

    Splenektomie

    Unter einer Splenektomie versteht man die operative Entfernung der Milz.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Lungenemphysem

    Als Lungenemphysem bezeichnet man destruktive Lungenstrukturveränderungen, die mit Erweiterungen der Atemwege distal der Bronchioli terminales und einer Abnahme der alveolären Gasaustauschfläche einhergehen. Die Kombination mit einer COPD ist häufig.

    Chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD)

    Der Begriff COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen, die mit folgenden Kardinalsymptomen einhergehen:

    • Husten,

    • Auswurf und

    • Atemnot.

    Der COPD liegt eine progredient verlaufende, nicht vollständig reversible Obstruktion zugrunde. Sie entwickelt sich aus einer chronischen Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Infantile Zerebralparese (ICP)

    Die infantile Zerebralparese ist eine bleibende, aber nicht unveränderbare Haltungs- und Bewegungsstörung (z.B. Spastik, Dyskinesie oder Ataxie) infolge einer prä–, peri– oder postnatalen zerebralen Funktionsstörung, die vor Abschluss von Reifung und Entwicklung des Gehirns eingetreten ist. Zusätzliche Störungen wie Epilepsie, Intelligenzminderung, Sehstörungen können auftreten.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Immundefekte

    Immundefekte sind Störungen des Immunsystems, die eine mangelhafte (permissive) Immunreaktion zur Folge haben. Sie können angeboren (→ primäre Immundefekte, PID) oder im Laufe des Lebens erworben (→ sekundäre Immundefekte, SID) sein.

    Endocarditis lenta

    Subakute Verlaufsform einer bakteriellen Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis), die sich in Abgrenzung zur akuten Verlaufsform (Endocarditis acuta) mit einer milderen, eher unspezifischen Symptomatik (z.B. unklares Fieber und Leistungsminderung) manifestiert.

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      zuletzt bearbeitet: 27.11.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Herbert Hof, 20.07.2022
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