Anamnese und klinische Untersuchung
Fragen nach den Beschwerden (allgemein und organbezogen), ihrer zeitlichen Entwicklung, den Dispositionsfaktoren, der potenziellen Infektionsquelle (Kontaktpersonen, Insektenstiche, Nahrungsmittel- und Reiseanamnese etc.) sowie dem Impfstatus. Die Untersuchung umfasst die Inspektion (z.B. Ikterus, Exantheme, Rötungen, Schwellungen; Dyspnoe, Tachypnoe), Palpation (Lymphknoten, Leber, Milz; Druckschmerzhaftigkeit) und Auskultation (Giemen, Rasseln, Pleurareiben).
Einige Infektionskrankheiten gehen mit ganz charakteristischen Symptomen einher, sodass die Diagnose ziemlich sicher gestellt werden kann. Allerdings gibt es auch Fälle, die nicht klassisch verlaufen. Deshalb ist in vielen Fällen die Bestätigung der Verdachtsdiagnose durch Laboruntersuchungen sinnvoll.
ist ein Leitsymptom für viele Infektionen (und geht meist mit einer Tachykardie einher). Neben der Höhe der erreichten Temperaturen muss auch der Verlauf der Fieberkurve bewertet werden.

Tuberkulöses Granulom
Histologischer Befund einer Lymphknotentuberkulose: Im Zentrum der infektiösen Herde findet man eine Verkäsung, d. h. eine vollständige Zerstörung der anatomischen Strukturen; das nekrotische, lipidhaltige Material färbt sich homogen an. Am Rand der Nekrose geht der Kampf gegen die Erreger weiter, hier findet man mehrere Reihen von hellen Zellen, sogenannten Epitheloidzellen. Es handelt sich dabei um aktivierte Makrophagen, die gelegentlich Synzytien bilden, dabei entstehen mehrkernige Riesenzellen (Langhans-Riesenzellen). Den äußeren Randwall des Granuloms bilden T-Lymphozyten, die mittels ihrer Zytokine die Makrophagen in einen Zustand erhöhter antibakterieller Aktivität bringen.
(Quelle: Hof, Dörries, Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, Thieme, 2017)Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.
Unter einer Lymphozytose versteht man die Zunahme der Lymphozyten im peripheren Blut. Es wird unterschieden zwischen der absoluten (Anstieg der Lymphozyten auf > 4000/µl) und der relativen Lymphozytose. Letztere ist keine echte Lymphozytose, sondern entspricht einer erhöhten Lymphozytenfraktion (in Prozent) im Differenzialblutbild bei normaler absoluter Lymphozytenzahl.
Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.
Mumps ist eine durch das Mumpsvirus ausgelöste akute systemische Erkrankung, die typischerweise die Speicheldrüsen, aber auch das Pankreas, das Zentralnervensystem und die Keimdrüsen befällt.
Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Brucella verursacht wird. Sie äußert sich durch unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber und Schüttelfrost, kann aber auch schwerwiegende organische Folgen haben.
Das Q-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger Coxiella burnetii hervorgerufen wird.
Malaria ist eine Infektion mit Plasmodien, die durch den Stich der Anophelesmücke übertragen wird und zu heftigen, meist rezidivierenden Fieberschüben und Störungen des Allgemeinbefindens führt.
Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.
Unter hämorrhagischem Fieber versteht man Erkrankungen durch unterschiedliche Viren mit hämorrhagischer Diathese durch Kapillarschädigung in Verbindung mit einer Thrombozytopenie und/oder Thrombozytenfunktionsstörung.
Das Dengue-Fieber ist ein (hämorrhagisches) Fieber, das durch die Stechmücke Aedes übertragen und durch das Dengue-Virus hervorgerufen wird.
Infektionen mit Hantaviren führen häufig zu Erkrankungen mit Nierenbeteiligung, es kann auch ein pulmonales Syndrom oder hämorrhagisches Fieber entstehen.
Die Leptospirose ist eine generalisierte Erkrankung nach einer Infektion mit Leptospira interrogans.
Synonym: Morbus Weil, Feldfieber, engl.: leptospirosis
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. die Mycobacteria tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.