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Diagnostik von Infektionskrankheiten

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  • Lesezeit: 25 min
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Steckbrief

Die Anamnese (Reisen, Impfschutz, berufliche Exposition, Erkrankungsfälle in der Umgebung, Ernährungsgewohnheiten etc.) kann oft schon wichtige Hinweise erbringen. Meist kann bei der klinischen Untersuchung bereits eine relativ sichere Diagnose gestellt werden, da Infektionskrankheiten oft charakteristische Symptome zeigen. Zur Absicherung können dann die Laborparameter (allgemeine Entzündungsparameter, Differenzialblutbild) erhoben werden.

Die Reaktion des Körpers auf den Erreger kann histologisch sowohl makroskopisch (Eiter, Ödeme) als auch mikroskopisch (Granulome) beobachtet werden. In bildgebenden Verfahren (CT, MRT, Röntgen, Ultraschall) können Gewebeveränderungen sichtbar gemacht werden, deren Zeichnung und Lokalisation auf den Erreger einer Infektionskrankheit schließen lässt (z.B. bei Lobärpneumonie).

Zur Identifizierung des Erregers setzt man dann mikrobiologische Diagnostikverfahren ein: Lichtmikroskopie, Elektronenmikroskopie, die kulturelle Anzucht auf speziellen Medien (Bunte Reihe). Antigene können über immunologische Verfahren nachgewiesen werden. Außerdem kommen Verfahren wie die Hybridisierung, Nukleinsäuresequenzierung, Polymerasekettenreaktion (PCR), Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus oder MALDI-TOF MS (matrix-assisted laser desorption/ionization time of flight mass spectrometry) zum Einsatz.

In der Serodiagnostik wird der Erreger über erregerspezifische Antikörper, die aus dem Patientenserum stammen, klassifiziert.

Bei den zunehmenden Multiresistenzen der Erreger gegen Antibiotika sind auch Resistenzprüfungen und erweiterte Resistenzprüfungen nötig.

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    Anamnese und klinische Untersuchung

    Anamnese und klinische Untersuchung

    Fragen nach den Beschwerden (allgemein und organbezogen), ihrer zeitlichen Entwicklung, den Dispositionsfaktoren, der potenziellen Infektionsquelle (Kontaktpersonen, Insektenstiche, Nahrungsmittel- und Reiseanamnese etc.) sowie dem Impfstatus. Die Untersuchung umfasst die Inspektion (z.B. Ikterus, Exantheme, Rötungen, Schwellungen; Dyspnoe, Tachypnoe), Palpation (Lymphknoten, Leber, Milz; Druckschmerzhaftigkeit) und Auskultation (Giemen, Rasseln, Pleurareiben). 

    Einige Infektionskrankheiten gehen mit ganz charakteristischen Symptomen einher, sodass die Diagnose ziemlich sicher gestellt werden kann. Allerdings gibt es auch Fälle, die nicht klassisch verlaufen. Deshalb ist in vielen Fällen die Bestätigung der Verdachtsdiagnose durch Laboruntersuchungen sinnvoll.

    ist ein Leitsymptom für viele Infektionen (und geht meist mit einer Tachykardie einher). Neben der Höhe der erreichten Temperaturen muss auch der Verlauf der Fieberkurve bewertet werden muss.

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    Tuberkulöses Granulom

    Histologischer Befund einer Lymphknotentuberkulose: Im Zentrum der infektiösen Herde findet man eine Verkäsung, d. h. eine vollständige Zerstörung der anatomischen Strukturen; das nekrotische, lipidhaltige Material färbt sich homogen an. Am Rand der Nekrose geht der Kampf gegen die Erreger weiter, hier findet man mehrere Reihen von hellen Zellen, sogenannten Epitheloidzellen. Es handelt sich dabei um aktivierte Makrophagen, die gelegentlich Synzytien bilden, dabei entstehen mehrkernige Riesenzellen (Langhans-Riesenzellen). Den äußeren Randwall des Granuloms bilden T-Lymphozyten, die mittels ihrer Zytokine die Makrophagen in einen Zustand erhöhter antibakterieller Aktivität bringen.

    (Quelle: Hof, Dörries, Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, Thieme, 2017)
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    Hämolyseverhalten von Streptokokken

    a α-Hämolyse lässt die Kolonien grün erscheinen. b β-Hämolyse führt zur Ausbildung eines klaren Hofes. c γ-Hämolyse kennzeichnet die Abwesenheit von Hämolyse.

    (Quelle: Hof, Dörries, Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, Thieme 2017)
    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

    Lymphozytose

    Unter einer Lymphozytose versteht man die Zunahme der Lymphozyten im peripheren Blut. Man unterscheidet dabei:

    • absolute Lymphozytose: Anstieg der Lymphozyten auf > 4000/µl

    • relative Lymphozytose: mathematisches Phänomen mit erhöhter Lymphozytenfraktion (Prozent) im Differenzialblutbild, aber bei normaler absoluter Lymphozytenzahl (keine echte Lymphozytose).

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.

    Mumps

    Mumps ist eine durch das Mumpsvirus ausgelöste akute systemische Erkrankung, die typischerweise die Speicheldrüsen, aber auch das Pankreas, das Zentralnervensystem und die Keimdrüsen befällt.

    Brucellose

    Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Brucella verursacht wird. Sie äußert sich durch unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber und Schüttelfrost, kann aber auch schwerwiegende organische Folgen haben.

    Q-Fieber

    Das Q-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger Coxiella burnetii hervorgerufen wird.

    Malaria

    Malaria ist eine Infektion mit Plasmodien, die durch den Stich der Anophelesmücke übertragen wird und zu heftigen, meist rezidivierenden Fieberschüben und Störungen des Allgemeinbefindens führt.

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Hämorrhagisches Fieber

    Unter hämorrhagischem Fieber versteht man Erkrankungen durch unterschiedliche Viren mit hämorrhagischer Diathese durch Kapillarschädigung in Verbindung mit einer Thrombozytopenie und/oder Thrombozytenfunktionsstörung.

    Dengue-Fieber

    Das Dengue-Fieber ist ein (hämorrhagisches) Fieber, das durch die Stechmücke Aedes übertragen und durch das Dengue-Virus hervorgerufen wird.

    Hantavirusinfektionen

    Infektionen mit Hantaviren führen häufig zu Erkrankungen mit Nierenbeteiligung, es kann auch ein pulmonales Syndrom oder hämorrhagisches Fieber entstehen.

    Leptospirose

    Die Leptospirose ist eine generalisierte Erkrankung nach einer Infektion mit Leptospira interrogans.

    Synonym: Morbus Weil, Feldfieber, engl.: leptospirosis

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.

    Sensitivität

    Die Sensitivität eines diagnostischen Tests bezeichnet den Anteil der korrekt diagnostizierten Patienten unter den Kranken, also die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kranker korrekt als krank erkannt wird („richtig positiv“).

    Equation
    Spezifität

    Die Spezifität ist der Anteil der korrekt diagnostizierten Personen unter den Gesunden, also die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nichterkrankter korrekt als nicht erkrankt erkannt wird („richtig negativ“).

    Equation
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      zuletzt bearbeitet: 15.05.2023
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