Nosokomiale Infektionen
Nosokomiale Infektion
Eine nosokomiale Infektion ist eine Infektion, deren erstes Symptom frühestens am 3. Tag des Krankenhausaufenthaltes auftritt. Besonderheit: nosokomiale postoperative Wundinfektion. Diese tritt, abhängig von der vorausgegangen Operation, innerhalb von 30 bzw. 90 Tagen nach der Operation im Operationsgebiet auf.
Man unterscheidet zwei Arten nosokomialer Infektionen:
endogene Infektionen durch die körpereigenen Mikroorganismen des Patienten (z.B. Hautflora, Gastrointestinaltrakt)
exogene Infektionen durch Erreger, die von außen oder über Kontaktpersonen, durch invasive Maßnahmen oder durch direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen übertragen werden (z.B. Venen-, Blasenkatheter, operative Eingriffe, Intubation, Beatmung, kontaminierte Medizinprodukte).
Auf Intensivstationen betrug die Prävalenz von Patienten mit nosokomialen Infektionen 17,1 %, auf Allgemeinstationen 3,8 % (Prävalenzerhebung für Deutschland, 2016).
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).