thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Innere

  • Leitsymptome
  • Herz (Kardiologie)
  • Gefäße (Angiologie)
    • Arterien
    • Venen
      • Venen: Allgemeine körperliche Untersuchung K
      • Erkrankungen der Venen: Überblick K
      • Varikosis K
      • Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) K
      • Thrombophlebitis K
      • Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT) K
        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiopathogenese
        5. Lokalisation
        6. Symptomatik
        7. Komplikationen
        8. Diagnostik
        9. Differenzialdiagnosen
        10. Therapie
        11. Prognose
        12. IMPP-Fakten im Überblick
      • Thromboseprophylaxe K
      • Armvenenthrombose (AVT) K
      • Phlegmasia coerulea dolens K
      • Organvenenthrombosen: Überblick K
      • Postthrombotisches Syndrom K
    • Lymphgefäße
    • Lipödem K
    • Benigne Gefäßtumoren K
    • Maligne Gefäßtumoren K
  • Atmungssystem (Pneumologie)
  • Blut und blutbildendes System (Hämatologie)
  • Verdauungssystem (Gastroenterologie)
  • Endokrines System und Stoffwechsel
  • Niere, Wasser- und Elektrolythaushalt
  • Immunsystem
  • Rheumatologie
  • Infektiologie
  • Onkologie

Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 23 min
  • alles schließen

Steckbrief

Synonyme: Phlebothrombose, deep vein thrombosis (dvt), tiefe Venenthrombose der Bein- und Beckenvenen (TVT)

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TBVT) befinden sich in den tiefen Bein- und/oder Beckenvenen Blutgerinnsel, die zu einem Verschluss oder einer Abflussbehinderung der Venen führen. Thrombosen treten zu ⅔ im linken Bein auf. Die Symptome sind häufig variabel, die Sicherheit der klinischen Befunde relativ gering: Die Symptomentrias Schwellung, Schmerzen, Zyanose findet sich nur in 10 % der Fälle.

Image description
Tiefe Beinvenenthrombose links

Ausgeprägter klinischer Befund bei TBVT links: Die Haut ist livide verfärbt, das Bein massiv geschwollen.

(aus Ludwig, Rieger, Ruppert, Gefäßmedizin in Klinik und Praxis, Thieme, 2010)

Daher sollte, besonders bei hoher Vortestwahrscheinlichkeit nach Wells und Vorliegen von Risikofaktoren für eine Thrombose, eine laborchemische und apparative Diagnostik erfolgen. Hier steht zunächst die Bestimmung der D-Dimere an – die Beurteilung des Befundes muss aber auf Grund der geringen Spezifität kritisch und sorgfältig erfolgen. Mit Hilfe der Duplexsonografie gelingt bei Vorliegen einer Thrombose häufig der direkte Thrombusnachweis oder es lassen sich in der Kompressionssonografie indirekte Thrombosezeichen nachweisen. Weitere apparative Untersuchungsmethoden wie die Phlebografie oder CT/MRT spielen in der Routinediagnostik eine untergeordnete Rolle.

Die wichtigste akute Komplikation einer tiefen Beinvenenthrombose ist die Lungenembolie. Relativ häufig kommt es längerfristig zu einem postthrombotischen Syndrom. Um diese Komplikationen zu verhindern, lauten die therapeutischen Grundsätze bei einer tiefen Beinvenenthrombose Kompression, Mobilisation und Antikoagulation. Letztere erfolgt (außer bei schwerer Niereninsuffizienz) zunächst mit niedermolekularem Heparin. Überlappend wird eine orale Antikoagulation – üblicherweise mit Vitamin-K-Antagonisten – begonnen, die – abhängig von den Begleitumständen – für mindestens 3–6 Monate durchgeführt wird.

    Abbrechen Speichern

    Definition

    Definition:
    Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT)

    Bei einer tiefen Beinvenenthrombose handelt es sich um eine intravasale Blutgerinnselbildung im Bereich des tiefen Venensystems von Beinen und/oder Becken, die zu einem teilweisen oder kompletten Verschluss der betroffenen Venen führt.

    Epidemiologie

    Die Inzidenz tiefer Venenthrombosen der Bein- oder Beckenvenen liegt in Mitteleuropa bei ca. 1–3:1000 Einwohner/Jahr. Sie nimmt mit steigendem Lebensalter zu: Das jährliche Risiko für Menschen < 40 Jahren wird auf 1:10 000 geschätzt, für Menschen > 60 auf 1:100/Jahr. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Querschnittsyndrom

    Bei Querschnittsyndromen liegt eine Schädigung eines Teil oder des gesamten Rückenmarksquerschnitts vor, woraus je nach Höhe und Ausmaß der Läsion Lähmungen sowie Störungen der Sensibilität und autonomer Funktionen resultieren.

    Adipositas

    Eine Adipositas besteht, wenn der Body-Mass-Index (BMI) einen Wert von 30 überschreitet.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Pankreaskarzinom

    Das Pankreaskarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor, der aus den exokrinen Anteilen der Bauchspeicheldrüse hervorgeht.

    Paraneoplastisches Syndrom

    Unter einem paraneoplastischen Syndrom versteht man autoimmun vermittelte Befundkonstellationen, die in Assoziation mit einem Tumor oder eine Krebserkrankung auftreten, ohne direkt durch diesen bedingt zu sein.

    Thrombophilie

    Die Thrombophilie ist eine angeborene oder erworbene, im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöhte Neigung zur Thrombosebildung in Venen oder Arterien, die auf einem Ungleichgewicht zwischen gerinnungshemmenden und prokoagulatorischen Faktoren beruht.

    Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)

    Unter einer chronisch-venösen Insuffizienz versteht man die klinischen Folgen einer persistierenden venösen Hypertonie mit Ödembildung und chronischen Umbauvorgängen der Venen, der Haut und des subkutanen Fettgewebes (Dermatoliposklerose).

    Exsikkose

    Unter Exsikkose (Austrocknung) versteht man einen Flüssigkeits- bzw. Wassermangel im Körper, der das Resultat einer Dehydratation ist.

    Postthrombotisches Syndrom

    Das postthrombotische Syndrom ist eine häufige Spätkomplikation von tiefen Becken- und Beinvenenthrombosen (v.a. Mehretagenthrombosen).

    Phlegmasia coerulea dolens

    Eine Phlegmasia coerulea dolens ist eine fulminant verlaufende tiefe Beinvenenthrombose mit Thrombosierung sämtlicher Venen der Extremität. Durch die rasche Ödembildung kommt es zu einer Verminderung der arteriellen Versorgung.

    Paradoxe Embolie

    Bei einer paradoxen (gekreuzten) Embolie tritt ein Embolus durch einen Defekt im Bereich der Herzsepten (Vorhof-, Ventrikel- oder kombinierter Septumdefekt) aus dem venösen ins arterielle System des Körperkreislaufs über.

    Persistierendes Foramen ovale (PFO)

    Ein persistierendes Foramen ovale (syn. offenes Foramen ovale, Foramen ovale persistens) entspricht einem sehr kleinen Vorhofseptumdefekt (ASD II). Es ist bei ca. 20–25% aller Erwachsenen nachweisbar und i.d.R. nicht therapiebedürftig (Ausnahme: Prophylaxe paradoxer Embolien).

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

    Varikosis

    Eine Varikosis bezeichnet unregelmäßige, sackförmige oder zylindrische Erweiterungen der oberflächlichen Beinvenen mit geschlängeltem Verlauf.

    Lymphödem

    Ein Lymphödem ist eine sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung in Haut und Unterhaut, die durch eine eingeschränkte Transportkapazität der Lymphgefäße verursacht wird.

    Leberzirrhose

    Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.

    Baker-Zyste

    Die Baker-Zyste ist eine flüssigkeitsgefüllte, dorsale Kniegelenkzyste zwischen dem medialen Kopf des M. gastrocnemius und dem Ansatz des M. semimembranosus.

    Erysipel

    Das Erysipel ist eine akut-entzündliche bakterielle Infektion der Dermis, die meist durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A ausgelöst wird und mit schwerer Allgemeinsymptomatik einhergeht.

    Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)

    Das komplexe regionale Schmerzsyndrom ist ein lokales neuropathisches Schmerzsyndrom einer Extremität mit einem Symptomenkomplex aus motorischen, sensiblen, autonomen und trophischen Störungen, das überwiegend nach (banalen) Verletzungen auftritt, aber nicht auf direkte Traumafolgen zurückgeführt oder dem Innervationsareal eines peripheren Nervs zugeordnet werden kann.

    Akuter peripherer Arterienverschluss

    Unter einem akuten peripheren Arterienverschluss versteht man den plötzlichen Verschluss einer die Extremität versorgenden Arterie mit akuter Minderversorgung der Extremität distal des Verschlusses.

    Thrombophlebitis

    Unter einer Thrombophlebitis versteht man einen akuten thrombotischen Verschluss oberflächlicher Venen mit begleitender Entzündung der Venenwand. Eine Thrombophlebitis, die in einem varikös veränderten Venenabschnitt entsteht, bezeichnet man als Varikophlebitis.

    Spinalkanalstenose

    Die Spinalkanalstenose ist eine radiologisch-morphologische Beschreibung für eine signifikante Einengung des Spinalkanals, die im Verlauf häufig mit klinischen Beschwerden durch Schädigung der Spinalnervenwurzeln und ggf. des Rückenmarks durch fortschreitende degenerative Veränderungen an den Wirbelsäulensegmenten einhergeht.

    Polyneuropathie (PNP)

    Als Polyneuropathie bezeichnet man eine nicht-traumatisch bedingte generalisierte oder über mehrere Nerven bzw. Innervationsgebiete ausgedehnte Erkrankung des peripheren Nervensystems .

    Kompartmentsyndrom

    Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es innerhalb eines geschlossenen Systems (z.B. enge, straffe Muskellogen, Bauchhöhle) durch eine Drucksteigerung zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung. Dies führt zu neuromuskulären Störungen (→ Kompartmentsyndrom im muskulären Bereich - vor allem an Unterarm und Unterschenkel = Logensyndrom) oder zu Gewebe- und Organschädigungen (→ abdominelles Kompartmentsyndrom).

    Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT)

    Die Heparin-induzierte Thrombozytopenie bezeichnet eine seltene Komplikation einer antikoagulatorischen Heparintherapie mit Verminderung der Thrombozytenzahl und z.T. erhöhtem Risiko von Gefäßverschlüssen. Man unterscheidet zwischen HIT Typ I (häufiger, milde) und HIT Typ II (seltener, schwer).

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Thrombophlebitis
      Nächster Artikel
      Thromboseprophylaxe

      Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT)

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Basiswissen POCUS“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Dermatologie“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie“
      Zeige Treffer in „Mündliche Prüfung Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Allgemeinmedizin und Familienmedizin“
      Springe in „Basiswissen POCUS“ direkt zu:
      Hat der Patient eine tiefe Beinvenenthrombose?

      Hat der Patient eine tiefe Beinvenenthrombose Basiswissen POCUS Sonografie der tiefen Beinvenen Hat der Patient eine tiefe Beinvenenthrombose Hat der Patient eine tiefe Beinvenenthrombose Die Entstehung eines venösen Thrombus lässt sich über die Virchow Trias Beinvenenthrombose Virchow Trias Virchow...

      Sonografie der tiefen Beinvenen

      Sonografie der tiefen Beinvenen Basiswissen POCUS Sonografie der tiefen Beinvenen Sonografie der tiefen Beinvenen Indikationen Viele Patienten kommen mit Schmerzen und Schwellungen in den Beinen in die Notaufnahme und fürchten dass sie eine Beinvenenthrombose haben Die Sonografie Beinvenensonografie...

      Vorgehen nach Diagnose einer Thrombose

      Vorgehen nach Diagnose einer Thrombose Basiswissen POCUS Sonografie der tiefen Beinvenen Vorgehen nach Diagnose einer Thrombose Vorgehen nach Diagnose einer Thrombose Wurde eine Thrombose diagnostiziert so sollte eine orale Antikoagulation z B mit Phenprocoumon oder mit einem dualen oralen Antikoagu...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 22.11.2022
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet